Hattingen.
Die Tage werden wieder kürzer, die Temperaturen fallen und das Wetter zeigt sich unbeständig. Doch auch in den Herbst- und Wintermonaten trotzdem verschiedene Pflanzenarten den frostigen Witterungsbedingungen der dunklen Jahreszeit und bescheren uns einen bunten Anblick.
„Die Eriken etwa sind Heidekräuter“, erklärt Patricia Thelen, Floristin in der Blumengalerie Tiggemann, und deutet auf die pinken Pflanzen am Boden, „sie blühen das ganze Jahr über, also auch im Winter“. Besonders in der dunklen Jahreszeit sei die bunte Pflanze beliebt, weiß Thelen. Doch auch die sogenannte „Stacheldrahtpflanze“ werde zurzeit viel gekauft: „Dieses Gewächs ist besonders als Balkonbepflanzung geeignet und wird oft mit Eriken kombiniert, eine schöne Herbstmischung.“
Ein weiterer Tipp für Balkonier: „Die Gaultheria oder auch Scheinbeere ist ebenfalls ein Heidekrautgewächs und mit ihren kleinen roten Früchten bestens zur Bepflanzung von Blumenkästen geeignet.“ Im Sommer wie im Winter grün sei zudem die Efeu-Pflanze. „Efeu passt sehr gut in herbstliche Gestecke“, erklärt Patricia Thelen, „auch Alpenveilchen halten sich bis zum Winter.“ Besonders pflegeleicht sei zudem eine Zusammenstellung verschiedener grüner Pflanzen mit dem klingenden Namen „Herbstzauber“, berichtet die Floristin. „Wenn es auf Weihnachten zugeht, ist die weiße Christrose zudem wieder sehr gefragt“, gibt Thelen einen Ausblick. Diese blühe allerdings oft erst im Februar.
Die Farbe Weiß sei auch bei herbstlichen Blumengestecken beliebt, fügt Monika Zink-Panczyk, Floristin und Inhaberin des gleichnamigen Fachgeschäfts am Steinhagen, hinzu. „Unsere Kunden bevorzugen im Herbst oft helle Farbtöne, zum Beispiel weißes Heidekraut, Stacheldrahtpflanzen oder Gestecke mit weiß-grauen Kürbissen.“ Typisch für die zweite Jahreshälfte sei der dominierende grell-pinke Erika-Ton, aber auch die Farbe Ovagine oder „das freche Orange“ verschiedener Kürbissorten. „Durch die besondere Farbenvielfalt kann man im Herbst ebenso schön dekorieren wie im Frühling und Sommer.“ Hierfür verwende sie besonders Moos und Gräser, berichtet Zink-Panczyk.
Für den baldigen Wintereinbruch empfiehlt sie, Sommerpflanzen rasch winterfest zu machen. „Fuchsien oder Geranien sollten nicht draußen überwintern, sondern ins Haus geholt werden.“ Gefährdet seien auch Oleander- oder auch Olivenpflanzen, so Patricia Thelen. Als Ausnahme nennt Zink-Panczyk das fließige Lieschen: „Für diese Pflanze lohnt sich der Aufwand nicht, sie blüht nur ein Jahr.“
Doch auch frostfeste Herbst- und Winterpflanzen benötigten bei Minus-Graden spezielle Pflege. „Die Pflanzgefäße dürfen keineswegs zu klein sein“, rät die Floristin, „denn wenn die Erde in den Gefäßen gefriert, benötigt die Pflanze besonders an sonnigen Wintertagen Wasser.“ Daher sei es wichtig, die Außenpflanzen zu jeder Jahreszeit ausreichend zu gießen, denn: „Wenn die Erde nass einfriert, kann die Pflanze das Wasser bei Bedarf aufsaugen.“
Zudem könnten Pflanzenfreunde Töpfe und Gefäße mit Lochfolie oder Gärtner-Fließ abdecken, um die Gewächse vor Bodenfrost und Niederschlägen zu schützen. „Auch Laub hilft den Pflanzen, sich vor Wind und Wetter zu schützen“, ergänzt Thelen.