Oberhausen.
Wer Mittwochabend in der Nähe des Metronom Theaters im Centro stillsteht, der hat das Motto des Tages offensichtlich nicht ganz verstanden: Heute tanzt die Stadt völlig aus der Reihe. Das Stage-Musical „Dirty Dancing“ feiert ab 20 Uhr große Premiere - und ein Aufgalopp der Prominenz sorgt für zusätzliche Belebung. Auch die Oberhausener Tanzschulen bleiben von dem Boom nicht unberührt. Sie sind auf den Fan-Anfragen vorbereitet.
Ein besonderer Hingucker des Abends kommt dafür aus Übersee. Glamour-Sternchen Paris Hilton wird über den Teppich schreiten, der ganz passend zum Motto des Musicals ganz in Pink gestaltet ist. Auch sonst wird es vor den Toren lautstark: Kreischalarm beim DSDS-Checker Thomas Karaoglan - dazu Michael Wendler, Rudi Assauer und sämtliche Soap-Sternchen.
Oberhausener Tanzschulen hoffen, dass das Tanzfieber ansteckend ist
Ob sich die monatelangen Vorbereitungen letztlich gelohnt haben, können die Premierengäste nach dem letzten Akkord selbst beurteilen. Fakt ist, dass die Produktion nichts dem Zufall überlässt: 100 Kellner werden Mittwochabend durch das Musicaltheater wirbeln. Durstig dürfte dabei keiner bleiben. Kein Wunder: 3000 Sektgläser stehen bereit. Dazu gibt es 1500 pinkfarbene Dosen mit Prosecco, 150 Flaschen Wein und 700 Liter Bier. Aber bitte erst nach den flotten Schritten auf dem Parkett.
Dass das Tanzfieber ansteckend ist, wünschen sich bereits jetzt Oberhausener Tanzschulen.
Zwar blieben die großen Anstürme noch aus, doch die Betreiber hoffen auf mehr. Man sei gewappnet, wenn etliche Fans anklopfen würden, um Salsa, Mambo und die berühmte Hebefigur zu lernen.
„Es wäre wünschenswert, wenn die Anfragen für diese schönen Tänze wieder stiegen“, sagt Rainer Detzel (46), Inhaber des Tanztreffs Dietzel an der Falkensteinstraße. Er ist der Ansicht, dass sich der Boom von der Filmpremiere (1987) wiederholen könnte. „Als der Film damals rauskam, wollten das auch alle lernen. Warten wir es mal ab“, sagt er.
Die Hebefigur lässt sich auch lernen
Einer Hebefigur stünde in seiner Schule zudem nichts im Wege: „Wir haben das Personal und die richtige Technik“, verspricht er.
„Bei uns gab es sogar mal ein Tanzpaar, das die Hebefigur nachgemacht hat - jedoch völlig unabhängig vom Dirty Dancing-Boom“, erzählt Isabelle Keller vom Tanzhaus Valentino in Sterkrade.
Aber es gibt auch andere Stimmen. So zum Beispiel Dirk Mettler (49), Inhaber der gleichnamigen Sterkrader Tanzschule: „Ich denke nicht, dass der Boom noch einmal ausbricht.“ Dirty Dancing locke wohl keine Fans mehr in die Tanzschule. Da wären jetzt eher Streetdance-Filme für verantwortlich. Zudem sei der Mambo-Unterricht ganz anders als im Film. Schade, Baby.
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