Oberhausen. .

Nach der Schießerei am Rande des Oberhausener Rotlichtviertels Donnerstagnacht laufen die Ermittlungen der Polizei weiter auf Hochtouren. Ein Oberhausener hatte dort wild um sich geschossen.

Als der Mann nach Eintreffen der Polizei weiterhin Schüsse abfeuerte - trotz Aufforderung, die Waffen wegzulegen - schossen die Polizisten zurück. Beim anschließenden Versuch, dem verletzten Täter zu helfen, wurden die Polizisten von diesem noch mit einem Messer angegriffen.

„Der Zustand des 30-jährigen Schützen ist nach Aussagen der Ärzte weiter stabil, es besteht keine Lebensgefahr“, sagte am Freitag Peter Elke, Sprecher der Polizei Essen. Der 30-Jährige, der in Beine und Bauch getroffen wurde, liegt in einem künstlichen Koma.

Innere Organe wurden nicht verletzt

„Großes Glück“ hatte der Polizeibeamte, dem der schwer verletzte Täter ein Messer in den Bauch stieß. „Der Stich ging tief in die Bauchdecke, es wurden aber zum Glück keine inneren Organe verletzt, sonst hätte Lebensgefahr bestanden“, verdeutlichte Elke. Zwei weitere Polizeibeamte erlitten bei dem Handgemenge mit dem Täter leichte Verletzungen.

Eine der viele Fragen, die die Essener Mordkommission unter Leitung von Markus Bergmann klären muss, ist: „Warum konnte der Mann in seinem Zustand noch zustechen“, sagt Elke. Über mögliche Antworten könne man bislang lediglich spekulieren. Manche Drogen oder auch bestimmte Krankheiten setzten das Schmerzempfinden herab.

Polizei prüft Verhältnismäßigkeit des Schusswaffen-Gebrauchs

Wie immer, wenn Polizeibeamte von Schusswaffen Gebrauch gemacht haben und Menschen verletzt wurden, wird nun auch von der Polizei die Verhältnismäßigkeit überprüft. Elke weiter: Grundsätzlich könne man sagen, „Polizeibeamte, auf die geschossen wird und besonders wenn das zur Nachtzeit geschieht, sind gehalten, sich zu wehren“. Außerdem sei jemand wie der Schütze an Ort und Stelle zu fixieren, ehe er auch noch woanders Unheil anrichte.

Für Volker Serve, Vorsitzender der Kreisgruppe Oberhausen der Gewerkschaft der Polizei (GdP), haben die Polizeibeamten die Situation hervorragend gemeistert. Und: Auf einen Menschen geschossen zu haben, sei immer eine große Belastung. Serve: „Auch wenn es gerechtfertigt war.“ Er selbst sei froh, bisher nie in diese Situation gekommen zu sein.