Oberhausen. .

Über Jahrzehnte haben sie das Straßenbild geprägt, jetzt sollen die fast 100 Linden, die die Von-Trotha-Straße in Sterkrade in eine schöne beeindruckende Allee verwandeln, gefällt werden. Empört melden sich Anwohner zu Wort, warum denn überhaupt die hochgewachsenen Bäume der Säge zu Opfer fallen müssen.

Hauptursache für die anstehende Massen-Fällung, so versucht die Stadtverwaltung zu beruhigen, sei eine dringend nötige Sanierung der Straße, des Kanals und der Geh- und Radwege. In Kürze sollen Anwohner per Brief ausführlich informiert werden.

Noch im Herbst sollen die Bauarbeiten beginnen, bereits im Oktober werden die Linden gefällt. Ihre Wurzeln hätten die Gehwege stark beschädigt, zudem würden Linden schlechter mit warmem Stadtklima zurechtkommen, heißt es. Als Ausgleich des Linden-Kahlschlags sollen künftig neue Ahornbäume die Trotha-Straße säumen.

Ausbau kostet 2,8 Millionen Euro

Die Von-Trotha-Straße in Sterkrade wird ausgebaut. Zwischen der Westrampe und dem Kreisverkehr an der Weierstraße sollen ab Oktober der Kanal saniert, die Straße ausgebaut sowie Rad-und Fußwege erneuert werden. Zuvor werden allerdings 93 Linden an der Straße gefällt. Rund 2,8 Millionen Euro kostet der Ausbau, der bis 2013 abgeschlossen sein soll. Noch fehlt der Förderbescheid aus Düsseldorf. Der Baubeginn ist für Oktober geplant.

Die Von-Trotha-Straße ist keine lange oder besonders gut ausgebaute Straße, dafür aber ein wichtiges Bindeglied in Sterkrade. Über sie kommt man zum Ortsteil Schwarze Heide, den die Stadt als Wohnraum weiter ausbauen will, außerdem zur Anschlussstelle der A 3 und zum Holtener Gewerbegebiet Waldteich. In Sterkrade wiederum führt sie vom Bahnhof direkt zum Gewerbegebiet Weierstraße.

Verkehr wird noch dichter

Also: Der Verkehr ist schon jetzt dicht und er wird zunehmend dichter. Denn für 2014 plant die Stadt, an der Weierstraße eine neue Straße Richtung Holten anzulegen. Zu ihr kommt man ebenfalls über die Von-Trotha-Straße.

Als Fahrradfahrer und Fußgänger ist die Straße schon jetzt ein Spießrutenlauf: Radwege existieren gar nicht, Baumwurzeln haben Bordsteinplatten zu regelrechten Stolperfallen angehoben - das ist für die vielen Senioren und die Kinder der nahen LVR-Förderschule ein Problem.

Die Straße soll neue und zwei Meter breite Gehwege bekommen, mit 1,5 Metern Breite sollen die Radwege auf einer neuen Fahrbahn angelegt werden. Geplant sind zudem sichere Fußgängerüberwege nahe der Haltestellen.

93 Linden werden gefällt

Im Rahmen des Ausbaus sollen zuerst die 93 Linden an der Straße gefällt werden. Die Baumschutzkommission hat dem nach Angaben der Stadtverwaltung zugestimmt. Linden galten lange als schönes Begleitgrün, haben aber einen ausladenden Ast- und Wurzelwuchs. Für Ärger bei Autofahrern sorgen zudem die klebrigen Sekrete von Blattläusen.

Deshalb werden sie nun gefällt und nach Ende der Baumaßnahme mit 76 Ahornbäumen und Gledizien - auch Christusdorn genannt - ersetzt. Das sind, so die Stadt, Baumarten, die langsamer wachsen, gut ans Stadtklima angepasst sind und keine wuchtigen Wurzeln haben.