Oberhausen.
Angesagte Szene-Kultur - ob Airbrush, Stencils, Krumping, Streetdance, Hip Hop oder Poetry Slam - wird weder von Mal- oder Musikschule noch von Jugendzentren angeboten, gehört aber doch irgendwie dazu, ist kreativ und bildend. Die Jugendkunstschule bietet nun Gelegenheit, sich auf diesem Feld auszutoben. Mit neun Workshops geht sie an den Start.
Zum Auftakt sind alle Angebote bis auf Material-Beiträge kostenlos, „als Schnupper-Abo“, wie Jürgen Neumann, beim Kulturamt für Projekte zuständig, betont. Das ist möglich, weil Oberhausen vor drei Jahren im Wettbewerb "kommunales Gesamtkonzept für kulturelle Bildung" 30.000 Euro gewonnen hat, „Die Jugendkunstschule macht den Versuch, dort zu sein, wo andere Anbieter nicht sind und wird doch unterstützt von anderen Institutionen.“ Allen voran vom Haus der Jugend am John-Lennon-Platz, wo sie beheimatet sein wird. Zwei Räume sind dafür renoviert worden, mit Unterstützung des Theaters. Womit wir beim nächsten Kooperationspartner sind. „Spiel dich frei“, ist ein Kurs, den Günfer Cölgecen leiten wird, die auch für die Theaterspielwerkstätten zuständig ist. „Rede dich frei“, könnte das Motto des Moderations-Workshops lauten, den Anja Schmid, Leiterin der Agentur Sehsternchen, anbieten wird. Ihr Ziel: Die Teilnehmer sind bei den Jugendfilmtagen dabei, führen Gespräche mit Gästen, Regisseuren und Schauspielern im Kino.
Vielseitiges Angebot
Die Musikschule ist beim Gitarren- und Keyboard-Coaching mit im Boot, stellt die Instrumente und junge Lehrer. Für den Airbrush-Crash-Kurs leiht die Malschule der Jugendkunstschule ihre Räume. Der Poetry-Slam-Kurs findet im Zentrum Altenberg statt, wo Slam-Meister Marco Jonas Jahr, er leitet den Kurs, zu Hause ist. Als weitere Angebote stehen Foto-Coaching, ein Mosaik-Kurs, Schablonenmalerei Stencils, Krumping, eine neue Streetdance-Form auf dem Programm im Haus der Jugend.
Dies sei nur der „erste Aufschlag“ auf dem Weg zur Mitgliedschaft in der Landesarbeitsgemeinschaft der Jugend-Kunstschulen, so Kulturamtsleiter Volker Buchloh. Wer in diesen Kreis der besonders engagierten Städte aufgenommen werde, habe besonders gute Aussichten, Fördermittel zu bekommen.
Ein Programm gibt’s im Haus der Jugend, John-Lennon-Platz 1. Anmelden kann man sich dort bei Meik Heuser, 960 10 44 oder im Kulturbüro bei Jürgen Neumann, 825 23 64. Am Samstag, 17. September, werden ab 14 Uhr an einem Tag der offenen Tür alle Angebote im Haus der Jugend vorgestellt. Programmstart ist der 19. September.
Sanierung verschoben
Die dringend notwendige Sanierung des Hauses der Jugend, sie sollte mit 700 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II finanziert werden, fiel dem Umbau des Bert-Brecht-Hauses zum Opfer. Dennoch geht die Jugendkulturschule an den Start und wird beweisen, dass sich Kreativität nicht von baulichen Mängeln bremsen lässt.