Oberhausen. . Wie fit bin ich? Was kann ich körperlich leisten? Diese Fragen beschäftigen viele Menschen. Und natürlich auch die Freunde und Helfer in Uniform. Die Polizei Oberhausen will der Sache mit einem neu angeschafften Gerät auf den Grund gehen.
Wie ist mein biologisches Alter? Wie fit bin ich wirklich? Diese Fragen beschäftigten nicht nur einen immer größeren Teil der Gesellschaft, inzwischen versucht auch die Polizei, die darauf passenden Antworten zu finden. „Der demografische Wandel betrifft mit den Auswirkungen, die aus einer alternden Gesellschaft folgen, auch die Polizeibehörden“, sagt Hauptkommissar Uwe Lichtenstein, Sportbeauftragter der Oberhausener Behörde. Ein Baustein, um dieser Entwicklung zu begegnen, soll dabei ein neu angeschafftes Gerät sein, das „Polar-Own-Test-System“.
Trainingshinweise
Auf den ersten Blick scheint dieses „System“ der Firma Polar nicht mehr als ein normaler Computer zu sein, doch es steckt einiges dahinter. Anhand von Größe, Gewicht, Körperfett, Blutdruck und weiteren Körperdaten wertet das Gerät nach einigen Tests das biologische Alter aus. Dabei werden unter anderem durch einen Krafttest die Muskelstärke erfasst und bei einem Beweglichkeitstest ermittelt, wie weit eine Person ihre Gliedmaßen strecken kann. In einem umfassenden Bericht werden am Ende die Ergebnisse zusammengefasst und Trainingshinweise gegeben.
„Das klingt erst einmal sehr technisch“, so Lichtenstein, „aber es hilft, den Kollegen zu zeigen, wie ihr Leistungsstand ist, und welche Möglichkeiten es gibt, ihre Fitness zu steigern.“ Denn an die Ergebnisse knüpfen Empfehlungen an, was Training oder auch die Ernährung anbelangt. Hier kommt auch das Sportprogramm der Polizei ins Spiel. Neben Laufgruppen für verschiedene Leistungsniveaus werden Radfahren, Schwimmen, Fußball und weitere Sportarten angeboten. Verpflichtend ist die Teilnahme daran nicht, allerdings müssen die Beamten in regelmäßigen Abständen das Sportabzeichen nachweisen.
Teilnahme ist freiwillig
„Auch der Test ist freiwillig und die Ergebnisse werden nicht an die Vorgesetzten weitergegeben“, betont Uwe Lichtenstein. „Es muss niemand Angst um seine Daten haben. Am Ende sollten aber möglichst alle Kollegen und Kolleginnen einmal bei mir gewesen sein, um den Test zu absolvieren. Das hilft ja auch der eigenen Gesundheit.“
12 000 Euro
Die Oberhausener Polizei gehöre mit der Installation dieses Systems zu den Vorreitern in Nordrhein-Westfalen, sagt Sprecher Ralf Henkemeyer. „Anfang des Jahres gab es vom Innenministerium die Aufforderung, in diese Richtung etwas zu machen. Wir haben uns dann umgeschaut.“ Und für das Gerät entschieden, das auch die Polizei in Borken verwendete. Seit zwei Wochen ist es nun auch in Oberhausen im Einsatz, 12 000 Euro hat die Anschaffung gekostet. „Es geht um die Fitness der Kollegen und damit gleichzeitig um die Sicherheit der Bevölkerung.“
Doch wie wird dieser neue Test von den Kollegen aufgenommen? Nina Luft und ihr Kollege Sven Stankowski, beide Oberkommissare im Wach- und Wechseldienst, sind an diesem Tag an der Reihe. „Das war ein kurzer Test, der wie angekündigt auch nicht anstrengend und überhaupt nicht aufwendig war“, berichtet Nina Luft am Ende.
Mit ihren Testergebnissen ist sie zufrieden: „Mein biologisches Alter 31 entspricht auch meinem tatsächlichen Alter.“ Zum Schluss sagt sie mit einem Lächeln: „Das Ziel ist ja schließlich, nicht älter zu werden.“
„Hund hält mich auf Trab“
Auch ihr Kollege Sven Stankowski kann über den Test nicht klagen, „bis auf den Kraft-Teil war das überhaupt nicht anstrengend“. Auch das Ergebnis am Ende lässt sich sehen. „Mein biologisches Alter beträgt 28, das hört man als 32-Jähriger gerne.“ Neben dem Beruf versucht er, sich jeden Tag mindestens eine Stunde Zeit für Sport zu nehmen. „Das klappt nicht immer. Da mich aber mein Hund auf Trab hält, ist regelmäßige Bewegung gegeben.“