Oberhausen. . Weil die Stadt Oberhausen die Sicherheit der Fans von Thomas Karaoglan alias “Der Checker“ nicht gewährleistet sah, darf der ehemalige DSDS-Kandidat nicht in der Jury der Hebefigur-Meisterschaft im Aquapark sitzen.

Übermut tut selten gut. Für eine Marketingveranstaltung im Oberhausener Aquapark hatte Stage Entertainment, Veranstalter von Musicals im Oberhausener Metronom Theater, kurzfristig einen bekannten Paten gesucht und zu hoch gegriffen: Thomas Karaoglan alias der „Checker“ sollte in der Jury der Hebefiguren-Meisterschaft sitzen, mit der für das im Oktober startende Musical „Dirty Dancing“ geworben werden soll. Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr der Stadt Oberhausen informierte der Veranstalter in einer E-Mail – am Freitagmorgen um 11.47 Uhr.

Viel zu kurzfristig, beschweren sich die Verantwortlichen der Stadt nun. „So eine Großveranstaltung muss mindestens zwei Wochen vorher angekündigt werden, damit die Feuerwehr mit dem Veranstalter Fragen der Sicherheit klären kann“, sagt Horst Ohletz, Leiter des Ordnungsamts. Dafür blieb keine Zeit: Stage Entertainment lud den „Checker“ also wieder aus.

Allein auf Facebook hat Karaoglan, ein ehemaliger Kandidat der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS), mehr als 116.000 Freunde. Wie viele von ihnen am Wochenende zum Aquapark gepilgert wären, ist so kurzfristig gar nicht einzuschätzen, meint ein Sprecher der Stadt Oberhausen. „Es wären sicher Tausende gekommen.“ Ins Schwimmbad selbst dürfen laut Sicherheitskonzept aber maximal 2000 Menschen. „Was mit den übrigen Fans geschehen sollte, war völlig unklar. Sie hätten sich am Eingang gedrängt“, vermutet Ohletz. Zwar erklärte Stage Entertainment in der E-Mail, dass Sicherheitskräfte, Rettungsschwimmer und ein Krankenwagen vor Ort seien. „Ob das ausreicht, entscheidet aber nicht der Veranstalter, sondern die Feuerwehr“, entgegnet Ohletz.

Befürchtet wurde vor allem, dass es erneut zu einem Massengedränge kommen könnte. Im März 2011 waren bei einer DSDS-Autogrammstunde rund 60 Menschen verletzt worden, weil dreimal so viele Besucher angereist waren wie vom Veranstalter, dem Fernsehsender RTL, angekündigt. „Diese Erfahrung hat uns sensibler gemacht“, sagt Ohletz.

60 Verletzte im Centro

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    Stage Entertainment gesteht Planungsfehler ein: „Wir wollen niemanden gefährden, dafür hat auch Herr Karaoglan Verständnis“, sagt Sprecher Michael Rohde. Ursprünglich sollte die Hebefigur-Meisterschaft, für die der „Checker“ in der Jury sitzen sollte, im Essener Grugabad stattfinden. Wegen schlechten Wetters wurde die Veranstaltung aber in den Aquapark verlegt.

    Um die Sicherheit der zu erwartenden Menge zu gewährleisten, sei nicht genug Zeit geblieben: Stage Entertainment hatte Karaoglan kurzfristig in die Jury berufen. „Die Stadt konnten unser Sicherheitskonzept nicht mehr rechtzeitig prüfen“, sagte ein Sprecher.