Duisburg. . Jeden Montag geht’s um die Vormachtstellung am Ballermann. Die ganze Saison steht Thomas Karaoglan im Partylokal Oberbayern auf der Bühne. Der 18-jährige “Checker“ macht sogar dem „König von Mallorca“, Jürgen Drews, den Titel streitig.
Den ersten Anruf am Vormittag hört er nicht. Er hat sein Handy auf lautlos gestellt. Die Nacht ist er erst spät nach Hause gekommen, von einem Auftritt in Pforzheim. „Ein Privatauftritt, für eine Kampagne“, sagt er dann ein paar Stunden später, munter, wie immer, als würde die Party schon wieder losgehen. Das Unbekümmerte, das Vorlaute, die große Klappe, und die Kunst, dabei nie die Sympathien zu verlieren, das ist das Markenzeichen von Thomas Karaoglan, der als „Checker“ so etwas wie eine Symbolfigur für die deutschen Spaßgesellschaft unter 20 Jahren ist. „Deutschland sucht den Superstar“ und „Let’s Dance“, die beiden RTL-Shows mit Millionen-Publikum, haben ihm zu einer Prominenz verholfen, die derzeit ganz das Leben des 18-jährigen Duisburgers einnimmt.
120 Auftritte in vier Monaten
Ein paar Tage vorher, da war er in Rahden, als Top-Act des Stadtfestes. „Da war was los, da waren bestimmt 7000 Leute“, erzählt er. Rahden? Wo ist Rahden? „Keine Ahnung, irgendwo hinter Osnabrück“. Der 18-Jährige eilt derzeit von Auftritt zu Auftritt, kreuz und quer durch Deutschland, mal auf großer, mal auf kleiner Bühne. Wer zuschaut, wie schnell die DSDS-Sternchen am Chart-Himmel verglühen, der wundert sich, wie beharrlich der Checker sich im Rampenlicht hält. 120 Auftritte und Konzerte hat er innerhalb von vier Monaten.
Ab Freitag (26. Mai) ist seine neue Single im Handel, vergangene Woche wurde das Video gedreht. „Discoking“ heißt der launige Sommerhit, der genug Bass mitbringt, um auch aus den Boxen der Ballermann-Discos zu wummern. Im Oberbayern, einem der größten und bekanntesten Partylokale am Strand von El Arenal, sorgt Thomas Karaoglan mit dem Lied jeden Montag für Stimmung. Die ganze Saison, von Anfang Mai bis Mitte Oktober. „Montagsmorgens reise ich an, dann gehe ich erst einmal Reiten, Jet-Ski fahren und nachts um zwei, dann stehe ich auf der Bühne.“ Zwei Uhr nachts in der Ballermann-Disco ist allerdings eine Uhrzeit, zu der man froh sein muss, wenn die meisten überhaupt noch gerade aus gucken können. „Ja, ja“, sagt der Checker lachend, „das geht schon gut zur Sache“. Für eine halbe Stunde ist er gebucht, meistens steht er aber eine Stunde auf der Bühne.
Dienstags zurück nach Deutschland
Dienstags geht’s dann wieder zurück nach Deutschland. Neu ist die wochenweise Saison-Arbeit für den Duisburger nicht. „Im letzten Jahr habe ich das auch schon sechs Monate lang gemacht. Ich find’s super, was gibt es Schöneres als hier in Spanien aufzutreten. Mir macht das richtig Spaß“, sagt er.
Der Montags-König von Mallorca will aber weiter in Duisburg wohnen bleiben. „Ich bin hier zufrieden, ich will hier nicht weg“, sagt er. Was heute noch ansteht? „Erst ‘mal ausruhen.“ Und der nächste Auftritt? „Ehrlich gesagt, ich weiß es gar nicht. Ich rufe jeden Tag mein Management an, die sagen mir dann, wo es hingeht“.