Oberhausen. Sechs Sportanlagen standen auf dem Plan der Gruppe um die Reiseleiter mit Oberbürgermeister Klaus Wehling und Sportdezernent Apostolos Tsalastras. Denn die Oberhausener Infrastruktur für Leibesübungen wird derzeit runderneuert.
Bis zu den Ferien ist es noch ein gutes Stück. Da jedoch gefühlt Sommer ist, muss auch Sommerschule sein, fand die Stadtverwaltung und lud selbstbewusst zu einer Super-Sommerschule ein. Sechs Sportanlagen standen auf dem Plan der Gruppe um die Reiseleiter mit Oberbürgermeister Klaus Wehling und Sportdezernent Apostolos Tsalastras. Denn die Oberhausener Infrastruktur für Leibesübungen wird derzeit runderneuert, wie es noch nie geschah. Das Beste daran: Acht Neuntel davon zahlt der Bund.
Veraltete Anlagen mit zu hohen Kosten
Vor fünf Jahren wurde der Bereich Sport in der Verwaltung neu geordnet, und die Verantwortlichen mit Tsalastras sowie Dietmar Ingenerf und Hans-Bernd Reuschenbach hatten sogleich Kopfschmerzen. Der Istzustand damals: Zu viele veraltete Anlagen mit Tennenfeldern verursachten zu hohe Kosten. Geändertem Freizeitverhalten sowie der demografischen Entwicklung sollte ebenfalls Rechnung getragen werden. Dabei entstand diese Idee: Belastbarere Sportplätze erlauben es, dort Vereine zu konzentrieren. Das Baumaterial dafür heißt Kunstrasen.
Dann wurde die Deutsche Sporthochschule Köln mit ins Boot geholt, und die entwarf den Sportentwicklungsplan. Die Hochschule sagte, wo gestrichen und wo konzentriert wird.
Und dann, Wunder gibt es immer wieder, war auf einmal Geld da. Das Konjunkturpaket II der Bundesregierung bescherte Oberhausen unverhoffte 25,2 Millionen Euro, fast ein Viertel davon wurde und wird für Sportanlagen verbaut, wovon Vereine und Schulen profitieren. Das ist im Stadion Sterkrade zu sehen, am Dicken Stein, an der Elpenbachstraße, bei der SG Osterfeld im Wittekindstadion, an der Mellinghofer Straße und am Stadion Niederrhein. Rund 340 000 Euro kostet ein Kunstrasenplatz, er ist auf lange Sicht aber wegen geringerer Instandhaltungskosten günstiger als ein Aschen- oder Rasenplatz und zudem deutlich belastbarer.
Das hat Folgen: Die Leichtathletik ist aus dem Stadion Niederrhein und Kleinstadion verbannt, hier entsteht derzeit ein Jugendleistungszentrum für Fußball und vor allem für RWO. Die Leichtathleten murrten zunächst über den Umzug nach Sterkrade, wurden aber mit der Tartanbahn beim TBO an der Mellinghofer Straße für Schul- und Individualsport einigermaßen versöhnt. Auch die Bogenschützen waren sauer, sehen auf der entstehenden Anlage im Wittekindstadion aber mittlerweile auch Vorzüge.
Geschlossene Plätze werden anders genutzt
Geschlossen wurden Plätze an Dinnendahl-, Klosterhardter, Wittekind-, Lilienthal- und Emsstraße. Das spart Kosten, bringt Ausgleichsflächen oder Möglichkeiten der Umnutzung.
Für Letzteres spielt die Landwehr die Hauptrolle. Denn mit der Vermarktung zu Bauland soll Geld in die Kasse fließen, um ein weiteres Sportstättenpaket zu finanzieren. Davon könnten Glück-Auf Sterkrade, TB Oberhausen und eventuell der SV Concordia 66/71 profitieren und sich irgendwann auf Kunstrasen bewegen.
Landwehr sollte bis Sommer 2012 „verkloppt“ sein
Aus den Mitteln des alten Programmes, verwaltungsintern liebevoll „KP II“ gekürzelt, wird in diesem Jahr noch das Jugendleistungszentrum fertiggestellt, ebenso die Sportanlage Buschhausen sowie das Waldstadion mit grünem Kunststoffgeläuf versehen. Und dann sollte im Spätsommer kommenden Jahres die Landwehr „verkloppt“ sein, um weiter an der Sport-Infrastruktur der Stadt zu bauen. Sportdezernent Apostolos Tsalastras hoffnungsvoll: „Fünf Millionen Euro sollten heraus springen.“