Hey-Ho, was für eine Piratentruppe! Die Mannschaft, die hier seit drei Wochen unter Oberhausener Flagge segelt, ist kunterbunt zusammengewürfelt.

Aus Albanien, Deutschland, Ghana, Indien, Italien, Marokko, Pakistan, Polen, Russland, Serbien, Spanien, Sri Lanka, der Türkei und Vietnam kommen die Kinder, die bei Käpten Knitterbart angeheuert haben. Und die dabei spielerisch so ganz nebenbei eine Menge gelernt haben.

Die 45 Kinder, die aus den Klassen 2 bis 4 der Adolf-Feld-, Brüder-Grimm- und Sankt-Martin-Schule in Alt-Oberhausen stammen, haben das Sommersprachcamp besucht – und das ausgesprochen gerne: Schon morgens um 8 Uhr kamen sie oft zu dem Ferien-Kurs in die Brüder-Grimm-Schule, obwohl der erst um 9 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück begann, berichtet die Schulsozialarbeiterin der Arbeiterwohlfahrt (Awo), Claudia Gawol. Sie leitete das Projekt, das gestern mit einer Theateraufführung für die Eltern zu Ende ging.

Kinder und Knitterbart

Das Theaterstück nach dem beliebten Kinderbuch „Käpten Knitterbart auf Schatzsuche“ der Autorin Cornelia Funke war nicht die einzige Aufgabe, die die Kinder auf der Suche nach der Erweiterung ihres Sprachschatzes lösten. Viel lesen, schreiben, Arbeitsblätter ausfüllen und basteln stand auf dem Programm; der Nachmittag bot Zeit zum Spielen und für thematisch passende Ausflüge – etwa ins Sea Life oder die Zoom-Erlebniswelt.

Im Team aus mehreren Sprach- und Theaterpädagogen war in der Gruppenarbeit eine gezielte Förderung der Sprachkompetenz der Kinder möglich – und an der hatten die Kinder auch noch viel Spaß. Der überwiegende Teil der Gruppe hat einen Migrationshintergrund, und Claudia Gawol weiß, wie schwer der Spracherwerb in diesem Alter fällt, wenn zu Hause nicht Deutsch gesprochen wird. „Dann haben die Kinder kaum eine Chance“, sagt sie, und bot deshalb auch einen begleitenden Kurs für die Eltern an.

Seit zwei Jahren gibt es das Angebot des Sommersprachcamps, mehr als doppelt so viele Anmeldungen wie in den vergangenen Jahren konnte man in diesem Sommer entgegennehmen, weil das Projekt „Soziale Stadt NRW“, die Sparkassen-Bürgerstiftung und das Projekt-Team-City Oberhausen die Kosten übernahmen.

In den Herbstferien soll das Projekt fortgesetzt werden, dann steht das Thema „Janosch“ auf dem Plan. Und um die Anmeldezahlen macht sich Claudia Gawol keine Sorgen.