Oberhausen. .

Beim 30. Spiel- und Sportwochenende wollten sich die Veranstalter von der Sterkrader Interessengemeinschaft (Stig) auf den Kern des Festes besinnen: „Die Vereine und Hilfsorganisationen“, so Stig-Vorstand Robbie Schlagböhmer.

Mehrere hundert Ehrenamtliche reihen sich deshalb an ihrem freien Wochenende an der Bahnhofstraße auf und werben fürs Vereinsleben. Warum machen sie das?

Puppenspiel zum Thema Brandschutz

Mehr als ein Drittel aller Deutschen engagiert sich ehrenamtlich, Helmut Schreiber ist doppelt aktiv: Der 47-Jährige eilt in dem blauen Jackett seines Musikcorps zum Auto der Freiwilligen Feuerwehr, wo er Trompete gegen Handpuppe eintauscht. Gerade hat er dem Publikum am Technischen Rathaus den Marsch geblasen, jetzt wird er auf dem Kleinen Markt ein Puppenspiel zum Thema Brandschutz aufführen.

Seit 27 Jahren engagiert sich Schreiber bei der Wehr, macht seit 35 Jahren Musik. Ein Tag am Wochenende geht dafür drauf, dazu kommen Dienstabende, zwei Proben und ein Auftritt pro Woche mit dem Musikcorps Blau-Weiß Sterkrade - und das neben einem Job, der weit über den Acht-Stunden-Tag hinaus geht. Wieso dieser Stress? „Da bin ich so reingewachsen“, zuckt der Projektmanager mit den Schultern. Seine Familie sei stets musikalisch gewesen, bei der Freiwilligen Feuerwehr habe sich schon sein Urgroßvater engagiert. Schreibers eigene Kinder haben aber andere Interessen, der Anteil junger Ehrenamtlicher ist bundesweit von 37 auf 35 Prozent gesunken. „Jetzt, da die Wehrpflicht ausgesetzt wurde, kommt auch keiner mehr zum Ersatzdienst. Die sind sonst immer gleich geblieben.“

Nachwuchsprobleme bei Sportvereinen

Nachwuchsprobleme kennen auch die vielen Sportvereine, die am Wochenende der Bahnhofstraße zwischen Karussells und Würstchenbuden ein Gesicht geben: Jeanette Quandt sitzt hinter dem Stand des Handballclubs Sterkrade 1975 und backt Waffeln. 80 Cent für die Vereinskasse, daneben eine Handballwand. „Ich spiele seit meinem dritten Lebensjahr, der Sport hat mir viel gegeben. Da kann ich auch mal einen Samstag hier helfen“, findet die 24-Jährige und versichert: „Außerdem macht es auch einfach Spaß.“

Spiel und Sportwochenende

Sterkrader Spiel- und SportwochenendeFoto : Katja Marquard
Sterkrader Spiel- und SportwochenendeFoto : Katja Marquard © WAZ FotoPool
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Gleich hinter der Handball-Wand beobachtet Ugur Coskun das Fußballspiel einiger Kindergartenkinder. Das Bambini-Turnier hat Tradition, Coskun begleitet es zum zweiten Mal: Seit 2009 trainiert der 41-Jährige die D-Jugend im „SC Glück - Auf Sterkrade“, acht Stunden seiner Woche verbringt er auf dem Bolzplatz. Für den Betriebsratsvorsitzenden des Gelsenkirchener Unternehmens TRW nicht nur ein Ausgleich zum Job: „Wenn wir eine Gesellschaft haben wollen, in der unterschiedliche Nationalitäten miteinander auskommen, müssen wir etwas dafür tun. Beim Sport lernen die Kinder, dass sie nur gemeinsam weiterkommen.“

Eine unbezahlte Halbtagsstelle

Ums Selbstbewusstsein der Kleinen geht es bei Karate, sagt Jürgen Götz, der vor fünf Jahren den Verein Taiko Karate Dojo gegründet hat. Mit einer Gruppe weiß gekleideter Kindergartenkinder wartet er neben der Bühne auf dem Zilianplatz, gleich ist ihr großer Auftritt. „So ein Fest ist für die Kinder toll, weil sie zeigen können, was sie gelernt haben. Wir werben hier für unseren Verein, gleichzeitig helfen wir der Stadt, indem wir zeigen, was hier so alles los ist.“

Im Schnitt investiert er rund 20 Stunden wöchentlich in seinen Verein, eine unbezahlte Halbtagsstelle neben seinem eigentlichen Beruf. Das ist auch für den Engagiertesten zu viel: Der 21-jährige Markus Mentzel wird Götz bald einige Trainingsstunden abnehmen, ebenfalls neben dem Beruf. Warum machen die beiden das? Mentzel ist fast überrascht von der Frage, muss kurz nachdenken: „Der Sport hat mir viel gegeben, das will ich an die Kinder weitergeben.“