Oberhausen. . Bei einer bundesweiten Razzia zur Bekämpfung des Menschenhandels riegelten Polizisten den Bordellbezirk an der Flaßhofstraße komplett ab. Unterstützt von einer Einsatzhundertschaft aus Wuppertal wurden die Ausweise von 90 Prostituierten überprüft.

Die Oberhausener Polizei beteiligte sich am Donnerstag an einer bundesweiten Aktion des Bundeskriminalamtes zur Bekämpfung des Menschenhandels. Der komplette Rotlichtbezirk an der Flaßhofstraße wurde abgeriegelt, die Ausweispapiere von 90 Prostituierten wurden überprüft.

Bei 25 Frauen bestand der Verdacht, dass sie sich illegal in Deutschland aufhalten, also auch ohne Arbeitsgenehmigungen. „Das Ausländeramt prüft das jetzt“, sagte Herbert Lenhart, Leiter des für das Roltlichmilieu zuständigen Kommissariates. Zwei Frauen wurden festgenommen, gegen sie wurde Haftbefehl erlassen. „Eine der beiden Frauen hatte gar keine Papiere“, erklärte Lenhart. Die andere Festgenommene, eine Albanerin mit gefälschten italienischen Papieren, hatte sich unter einem Bett versteckt. Rund 170 Polizeibeamte waren an der Razzia beteiligt, darunter auch Experten, die Ausweispapiere auf ihre Echtheit überprüften. Freier werden übrigens nicht kontrolliert, sie müssen während des Einsatzes lediglich „vor die Tür“.

Razzien finden an der Flaßhofstraße nur alle paar Jahre statt. Kontrollen von ein zwei Häusern dagegen regelmäßig. Wenn man das Gebiet nicht komplett abriegelt, bringt es kaum etwas, mehr als wenige Häuser zu kontrollieren. „Die Betreiber verständigen sich dort sofort untereinander“, erklärt Lenhart.

Würden Opfer von Menschenhandel entdeckt, erhielten sie zunächst einen Bleibestatus. Anschließend kümmerten sich Hilfsorganisationen um die Frauen, die meist auch in ihre Heimatländer zurück wollten. Lenhart: „Die meisten sind hier nicht glücklich.“

Bordell von innen

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