Oberhausen.. Das Altfridhaus an der Ecke Mülheimer-/Danziger Straße in Oberhausen wird saniert. Dadurch soll vor allem das dort beheimatete Psychosoziale Gesundheitszentrum der Caritas von seinen Raumnöten befreit werden.
Die Fenster müssen ersetzt, die Mauerabdeckungen gegen Durchfeuchtung geschützt werden und die Wärmedämmung lässt auch zu wünschen übrig: Das Altfridhaus, das seit 1980 der Ecke Mülheimer-/Danziger Straße ein markantes Gesicht gibt, ist in die Jahre gekommen. Allein um die „Burg“, wie viele das Ensemble aus Backsteingebäude samt umgebenden Mauern nennen, zu sanieren, müsste die Caritas geschätzte 120.000 Euro aufwenden. Dann doch lieber gleich die große Lösung, entschied der Vorstand. Jetzt wird die Sanierung mit einem Ausbau verbunden, um das Psychosoziale Gesundheitszentrum, das dort seit vielen Jahren beheimatet ist, aus seinen Raumnöten zu befreien. Im nächsten Monat beginnt der Ausbau: 700.000 Euro nimmt die Caritas für das Gesamtprojekt in die Hand.
Veränderungen von außen kaum zu sehen
Architekt Josef Wagner hat die Pläne entwickelt, die einerseits den architektonischen Charakter wahren, andererseits 40 Prozent mehr Nutzfläche schaffen sollen. Möglich wird das in erster Linie durch die Aufstockung der eingeschossigen Gebäudeteile.
Wer die „Burg“ von außerhalb betrachte, werde später kaum eine Änderung feststellen, ist Wagner überzeugt. Für die aktuell 33 Mitarbeiter und rund 700 regelmäßigen Besucher des Psychosozialen Gesundheitszentrums wird der Ausbau allerdings einen großen Unterschied machen: Acht neue Büro- und Versammlungsräume sowie ein rollstuhlgerechter Ausbau der ersten Etage sollen die Situation deutlich verbessern.
Zulauf für Psychosoziales Gesundheitszentrum
Und das ist auch nötig. Denn das seit 2003 umgesetzte Konzept, Hilfen für Sucht- und psychisch Kranke unter einem Dach zu bündeln, bringt der Einrichtung immer weiteren Zulauf, unabhängig von der sowieso ständig steigenden Zahl psychischer Erkrankungen: „Wir erreichen Personen, die wir früher nicht erreichen konnten. Häufig gehen Süchte und psychische Erkrankungen ja Hand in Hand“, erklärt Norbert Nilkens, Leiter des Psychosozialen Gesundheitszentrums, das Suchtberatung, Kontakt- und Beratungsstelle für psychisch Erkrankte, Anlaufstelle für Suchtkranke im Betreuten Wohnen und SGB II-Beratung bietet. Für viele psychisch Erkrankte ist das Haus an der Mülheimer Straße eine wichtige Anlaufstelle für sinnvolle Beschäftigung, Tagesstruktur und Ansprechpartner in jeder Lebenslage. Angebote, die überwiegend nicht „durchfinanziert“ sind, wie Caritasdirektor Werner Groß-Mühlenbruch betont. Will sagen: Eine Einnahmequelle ist das Ganze nicht. Im Gegenteil: „Da stecken wir Kirchensteuermittel rein. Denn die Hilfe für psychisch Kranke hat für uns hohe Priorität.“
Sechs Monate Bauzeit sind angepeilt. Für diese Zeit sind als Ausweichquartier Räume an der Roncallistraße angemietet.