Oberhausen. . Zum 15-jährigen Museums-Geburtstag der ehemaligen Arbeitersiedlung Eisenheim hatten sich die Verantwortlichen vom LVR-Industriemuseum zahlreiche Aktionen für alle Altersgruppen einfallen lassen.

Saisoneröffnung des LVR-Industriemuseums Eisenheim: Zum 15-jährigen Museums-Geburtstag der ehemaligen Arbeitersiedlung hatten sich die Verantwortlichen etwas Besonderes einfallen lassen - klassische Musik, Spiele für Kinder und Schmiede-Aktionen.

Zahlreich versammelten sich Jung und Alt, um die älteste Arbeitersiedlung des Ruhrgebietes zu erkunden. „Die Arbeitersiedlung ist ein kleines Juwel Oberhausens. Mit diesen Feierlichkeiten wollen wir nicht nur unser 15-jähriges Bestehen feiern, sondern diese Tatsache in das Bewusstsein der Leute rücken“, sagt Burkhard Zeppenfeld vom LVR-Industriemuseum. Leider wissen viele Oberhausener nicht, welchen Stellenwert die ehemalige Arbeitersiedlung genieße, so Zeppenfeld. „Hier herrscht auch heute noch eine alte Ruhrgebiets-Idylle, die nur noch selten vorzufinden ist.“

Doch dem war nicht immer so. In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stand das heute unter Denkmalschutz gestellte Areal kurz vor dem Abriss. Eine Initiative aus Anwohnern und Studenten konnte dies jedoch verhindern. „Heute prägt das Bild der Siedlung nicht nur der historische Aspekt, sondern auch das besondere Nachbarschaftsverhältnis zwischen den vielen unterschiedlichen Menschen“, erläutert Ingrid Trocka-Hülsken. „Das Leben spielt sich damals wie heute, insbesondere in den Sommertagen, überwiegend draußen ab. Dies prägte das Bild der Siedlung und spiegelte sich auch im Kampf um den Erhalt wieder.“

Verblüffende Geschichte

Während sich die einen an der Schmiedekunst versuchten oder den Klängen der Live-Musik lauschten, waren die Besucher vor allem durch das Museum sehr gebannt. Die Geschichte rund um die altertümliche Wohnsiedlung, die Lebensverhältnisse und der Mittelpunkt des damaligen häuslichen Lebens verblüfften die Besucher.

„Ich habe gerade gelesen, dass hier einst rund 1200 Menschen in nur 51 anderthalb- und zweigeschossigen Häusern wohnten“, sagt Marcel Bergmann, der über die Feiertage Oberhausen besucht und die Arbeitersiedlung erstmals besichtigte. „Es ist unglaublich, welche Verhältnisse hier damals geherrscht haben müssen. Es ist wirklich sehr lehrreich hier.“