Oberhausen. . Seit 2005 gibt es das Berufsbüro an der Gesamtschule Alt-Oberhausen. Land und Arbeitsagentur haben der Gesamtschule eine Fördersumme von 8000 Euro zugesagt, um u.a. Berufseignungstests für Oberstufenschüler anbieten zu können.
Ein Jahr hat Jennifer Adomeith noch, dann muss sich die Schülerin der Gesamtschule Alt-Oberhausen entscheiden - für einen Beruf und einen Lebensweg. „Gar nicht so einfach“, findet die 18-Jährige. Helfen soll ihr ein neues Angebot im schuleigenen Berufsorientierungsbüro. Land und Arbeitsagentur haben der Gesamtschule eine Fördersumme von 8000 Euro zugesagt, um u.a. Berufseignungstests für Oberstufenschüler anbieten zu können.
Seit 2005 gibt es das Berufsbüro an der Gesamtschule Alt-Oberhausen. Geführt wird es von sechs Lehrern, die ihren Schülern in Mittagspausen und Freistunden erste Fragen zur Berufswahl beantworten. „Die Lehrer kennen einen, das macht so ein Gespräch leichter“, findet Zwölftklässlerin Adomeith. Sie hat ihren Kunstlehrer Stefan Bergmann um Hilfe gebeten, der weiß aber: „Nicht jeder Schüler macht das, deshalb wollen wir nun ein jahrgangsübergreifendes Projekt starten.“
Mit Geldern aus der Initiative „Zukunft fördern“, die 2008 das Schulministerium NRW mit der hiesigen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit ins Leben gerufen hat, sollen Oberstufenschüler bald Fragebögen nach den Vorgaben des Münchener Geva-Instituts ausfüllen und zudem interviewt werden. Seit 1998 erstellt dieses Institut Berufs- und Eignungstests für Unternehmen und Bildungseinrichtungen, die Ergebnisse sollen Stärken und Schwächen des Einzelnen passende Berufsbilder entgegensetzen. „Viele unserer Schüler sind orientierungslos, sie wissen nicht, in welchen Jobs ihre Talente gefragt sind“, meint Studienrätin und Oberstufenbetreuerin Marlies Diekenbrock. Zudem würden die Testergebnisse von Arbeitgebern als Eignungsnachweise anerkannt.
Keine Parallelstrukturen
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Ist diese Form der Beratung denn nicht Aufgabe der Arbeitsagentur? „Die Lehrer geben wichtige Orientierungshilfen und Vorinformationen, für die intensive Beratung sind aber weiterhin unsere Fachkräfte zuständig“, sagt Wolfgang Draeger von der Agentur. Einmal im Monat komme Berufsberaterin Susanne Reumkes in die Schule. Parallelstrukturen würden also nicht geschaffen, „die Systeme greifen ineinander“.
Von der zugesagten Förderung soll auch die Sekundarstufe eins profitieren: Für ihre Achtklässler arbeiten die Lehrkräfte derzeit ein theaterpädagogisches Konzept aus, das die Jugendlichen zum Reden bringen will: Ihre Lebenssituation sollen sie in improvisierten Szenen beschreiben, mögliche Ängste und Sorgen für sich selbst und die Eltern auf den Punkt bringen. „Das Stück wird bei einem Elternabend aufgeführt, damit auch die Erwachsenen erkennen, warum Berufsberatung wichtig sind“, sagt Stefan Bergmann.
Jennifer Adomeith hat das Gespräch mit dem Oberstudienrat bereits geholfen: Die Zwölftklässlerin hat sich gegen eine Ausbildung als Bürokraft entschieden. Sie will nun neben der Arbeit auch noch studieren: „Ich bewerbe mich für eine duale Ausbildung als Bankkauffrau.“