Straßenbahn-Fahrer soll schuld am Unfall auf ÖPNV-Trasse sein
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Oberhausen. .
Der Fahrer der Straßenbahn, die in Oberhausen am 3. März in einen Bus gekracht war, hätte den Auffahrunfall vermeiden können. Zu diesem Ergebnis kommt ein Sachverständiger. Der Fahrer hat einen Anwalt mit seiner Verteidigung beauftragt.
Gut einen Monat nach dem folgenschweren Auffahrunfall auf der ÖPNV-Trasse in Oberhausen hat die Staatsanwaltschaft Duisburg das Ergebnis der Unfallanalyse durch einen Sachverständigen veröffentlicht. Am 3. März waren etwa 60 Fahrgäste verletzt worden, als eine Straßenbahn auf einen Bus aufgefahren war. Der Fahrer der Straßenbahn soll den Unfall verursacht haben, bilanziert der Sachverständige.
Der Experte, so Oberstaatsanwalt Detlef Nowotsch, habe bei seiner Unfallanalyse keine Anhaltspunkte „für eine Funktionsstörung der Bremsanlage der Straßenbahn“ gefunden. „Er kommt daher in dem nun vorliegenden Gutachten zu dem Ergebnis, dass der Fahrer der Straßenbahn den Unfall unter Berücksichtigung der von ihm untersuchten technischen Gegebenheiten und der Verkehrslage hätte vermeiden können.“
Bahn kracht in Bus
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Der Sachverständige hatte die Unfallstelle besichtigt, die Fahrtenschreiber der beiden Fahrzeuge und die Unfalldokumentation der Polizei ausgewertet. Bei dem Unfall war die Straßenbahn von hinten in den Bus gekracht, kurz nachdem dieser an der Haltestelle „Im Lipperfeld“ angefahren war.
„Zur weiteren Aufklärung des Sachverhalts“, so Detlef Nowotsch, „ist der Fahrer der Straßenbahn anzuhören.“ Der Angestellte der Stadtwerke Oberhausen (Stoag) hat zu seiner Verteidigung einen Rechtsanwalt engagiert. In einer ersten Anhörung durch die Polizei nach dem Unfall hatte er erklärt, ihm sei bei der Einfahrt in den Haltestellenbereich „schwarz vor Augen“ geworden.
Vom Geschäftsführer der Stoag, Werner Overkamp, war unterdessen zu erfahren, dass die Straßenbahn zu schnell gewesen sei. Bahnen dürften höchstens mit 20 km/h in Haltestellenbereiche fahren. Man habe alle Fahrer noch einmal daran erinnert, die Geschwindigkeit vor Haltestellen zu reduzieren. An der Straßenbahn entstand für die Stoag ein Schaden von 300.000 Euro. Der Schaden am Stoag-Bus beläuft sich auf 130.000 Euro, den wohl die Versicherung tragen wird. Der Bus habe 2006 beim Kauf 300.000 Euro gekostet.
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