Stimmen zum ÖPNV-Unfall in Oberhausen an Haltestelle "Im Lipperfeld"
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Oberhausen. . Bei dem Unfall zwischen Bus und Straßenbahn auf der ÖPNV-Trasse in Höhe der Haltestelle „Im Lipperfeld“ wurden mehr als 40 Menschen verletzt. Die Feuerwehr spricht von dem größten Einsatz auf einer Oberhausener ÖPNV-Trasse.
Donnerstag. 11.25 Uhr. An der Haltestelle Lipperfeld kracht eine Straßenbahn vermutlich ungebremst in einen Bus, aus dem gerade Fahrgäste ausgestiegen sind. Rund 50 Menschen werden verletzt, drei von ihnen schwer, zum Glück niemand lebensgefährlich. Auch der Fahrer der Straßenbahn kommt mit leichten Verletzungen und einem Schock davon.
Fahrgast Serdar Tulgar erzählt: „Ich saß in der Staßenbahn, alles war ganz normal. Dann gab es einen Knall und viel Staub wirbelte auf.“ Der 18-Jährige zeigt auf sein Gesicht: „Ich bin vor eine Haltestange geschleudert worden.“ Fahrgäste, die im Bus gesessen haben, berichten ebenfalls von einem Knall und viel Staub. Zahlreiche Fahrgäste zogen sich durch die Wucht des Aufpralls erhebliche Verletzungen zu: Knochenbrüche, Platzwunden am Kopf oder Halswirbelschleuder-Traumata. Sie werden von Sanitätern auf Tragen zu den Krankenwagen gebracht, die auf der Straße Im Lipperfeld bereit stehen. Manche, die es nicht so schlimm getroffen hat, haben sich bei Rettungskräften untergehakt, werden vorsichtig die vielen Stufen hinunter begleitet.
Bahn kracht in Bus
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Warum die Straßenbahn auf den Bus auffuhr, „das ist noch unklar“, sagt Stoag-Pressesprecherin Sabine Müller. Sie steht auf dem Bahnsteig, verfolgt die Rettungsarbeiten.
50 Einsatzkräfte vor Ort
Überall liegt Glas. In der Bahn und im Bus sitzen noch Menschen, manche hängen am Tropf, werden medizinisch versorgt. „Wir haben rund 50 Kräfte im Einsatz“, sagt Rainer Porsch, der den Einsatz für die Berufsfeuerwehr leitet. Vier Notärzte kümmern sich um die Verletzten. „Den Krankentransportdienst in Oberhausen haben wir eingestellt“, so Porsch. Rettungs- und Krankenwagen bringen die Verletzten in die umliegenden Krankenhäuser.
Die Trasse ist derweil gesperrt. „Wir versuchen, den Bus abtransportieren zu lassen“, sagt Müller. Die Straßenbahn von der Strecke zu bekommen, sei noch viel aufwändiger.
Immer noch verlassen Verletzte den Bahnsteig. Zum Teil mit Decken über den Schultern oder Halskrausen wegen möglicher Schleudertraumata warten sie geduldig vor einem Tisch, an dem zwei Feuerwehrmänner ihre Personalien aufnehmen.
Straßenbahn in der Mitte durchgebrochen
Schließlich gelingt es, Bus und Bahn zu trennen. Dabei stellt sich heraus: „Die Straßenbahn ist in der Mitte durchgebrochen“, sagt Polizeisprecher Uwe Weighardt. Beide Fahrzeuge sind total zerstört. Weighardt schätzt die Schadenshöhe auf 500 000 Euro.
Rainer Porsch spricht vom größten Einsatz der Feuerwehr auf der ÖPNV-Trasse. So viele Verletzte hat es bei einem Unfall dieser Art in Oberhausen noch nicht gegeben. Auch nicht, als es vor ein paar Jahren zu einem Auffahrunfall an der Haltestelle „Neue Mitte“ kam, an den Müller erinnert.
Die Berufsfeuerwehr wird dann auch von den Freiwilligen Feuerwehren Königshardt und Oberhausen-Mitte unterstützt. Rettungskräfte aller vier Hilfsorganisationen sind zusätzlich im Einsatz. Porsch: „Wir haben hier acht Rettungswagen aus Oberhausen im Einsatz und je einen aus Essen, Mülheim, Bottrop und Duisburg.“ Dazu kommen noch acht Krankenwagen. „42 Verletzte haben wir zu den Krankenhäusern gefahren“, erzählt Rainer Porsch, für den der Einsatz gegen 14.10 Uhr beendet ist - nach knapp drei Stunden.
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