Oberhausen. Oberhausens dienstälteste Bubblegum-Punkrock-Band “The Nimrods“ präsentierten am Wochenende ihr neues Album im Zentrum Altenberg. Mit dabei war auch die kanadische Band “Chixdiggit“. Die 70 Karten für das Konzert waren nach wenige Tagen ausverkauft.

Was passiert, wenn Oberhausens dienstälteste Bubblegum-Punkrock-Band zum Präsentationskonzert der neuen CD lädt, zur Feier des Tages außerdem Stars des Genres aus dem fernen Kanada aufspielen und das Ganze in den intimen Räumlichkeiten des Walzenlagers im Zentrum Altenberg über die Bühne geht? Ganz klar: Es wird voll. Und heiß, laut und wild.

Seit den 90-er Jahren machten drei geheimnisvolle, stets sonnenbebrillte Gestalten aus Oberhausen mit den Namen „Killer Nimrod“, „Supergiant Nimrod“ und „Marky Nimrod“ - zusammen „The Nimrods“ - die Bühnen der Republik unsicher. Zwischenzeitlich gab Marky die Trommelstöcke an „Junior Nimrod“ weiter, diverse Vinyl-Singles und ein Album wurden eingespielt, alles getreu dem Bandmotto mit „drei Akkorden, einer Basssaite und keinem Talent“.

70 Karten im Vorverkauf

Am Wochenende galt es schließlich, das neue Album „Shark Sandwich“ dem Publikum vorzustellen. Und als sich herausstellte, dass sich just zu dieser Zeit die kanadischen Pop-Punk-Heroen „Chixdiggit“ auf Europatour befinden würden, ließen es sich die Veranstalter nicht nehmen, auch diese Band zu verpflichten.

Gerade mal 70 Karten waren im Vorverkauf zu haben – und die waren nach wenigen Tagen restlos ausverkauft, gingen teilweise nach Belgien, in die Niederlande, und sogar aus Norwegen waren am Samstag Fans vor Ort. Die konnten sich erst mal über eine Überraschungsband freuen: Bei Chixdiggit zupft neuerdings US-Szeneveteran Kepie Ghoulie (Ex-Groovie Ghoulies) den Viersaiter. Und der übernahm außerdem spontan mit seinem neuen Projekt „Kepi and the Chocolate Spoons“ den Anheizer-Posten.

Wunderkerzen und Konfettikanonen

So war das Publikum bestens aufgewärmt für die Nimrods. Von Wunderkerzen und Konfettikanonen begleitet, bretterten die Oberhausener eine Drei-Akkorde-Breitseite nach der anderen ins Publikum, das es der Band wiederum mit wildem Pogo dankte. Und ja, der Bass von „Supergiant Nimrod“ kommt tatsächlich mit nur einer Saite aus. Doch in puncto Talent hätte am Samstagabend wohl keiner der Zuschauer dem Bandmotto zugestimmt.

Man hätte glauben können, das Konzert hätte mit dem Auftritt der Lokalmatadore einen vorzeitigen Höhepunkt gehabt. Aber Chixdiggit (engl.-ugs. f. „Mädels stehen drauf“) aus Calgary schafften es tatsächlich, noch eine Schippe draufzulegen. Im Walzenlager herrschte mittlerweile Sauna-Atmosphäre, was das Publikum nicht am kollektiven Durchdrehen hinderte – inklusive der Nimrods, die ihre Stargäste frenetisch feierten.

Glückliche Besucher

Verschwitzt, erschöpft aber hochzufrieden verabschiedeten die Band und Oberhausen sich erst voneinander, als die Spielzeit maximal ausgereizt war. Sollten die 70 glücklichen Besucher ihre Eindrücke per Mundpropaganda weitergeben, werden Chixdiggit für ein erneutes Gastspiel in Oberhausen wohl einen größeren Saal brauchen.