Oberhausen. .

DSDS läuft wieder im Fernsehen und allerhand Gesangstalente und solche, die sich dafür halten, haben die Chance ihre Leistungen darzubieten und von einer Jury bewerten zu lassen. Doch was machen eigentlich Bands, die gerne einmal auf sich aufmerksam machen möchten? Für bereits bestehende Gruppen, die eigene Musik komponieren, gibt es kein passendes TV-Format, keine Casting-Show. In Oberhausen gibt es jedoch den „Best-of-Unsigned-Wettbewerb“. Alle Bands, die noch keinen Plattenvertrag haben, können sich hier miteinander messen.

Zum sechsten Mal rief der Rocko e.V., der Verein zur Förderung von Rockmusik, gemeinsam mit dem Veranstalter Altenberg GmbH zum größten Band-Wettbewerb Oberhausens auf. Bis zum 31. Januar konnten sich Künstler aller Art bewerben, die Voraussetzungen waren, sie mussten aus dem Ruhrgebiet kommen und ausschließlich eigenes Material auf der Bühne präsentieren. Über 100 Bands hatten sich beworben und brachten die Ohren von Kevin und Andreas Kerndl zum Glühen, denn die beiden Vereinsmitglieder und Organisatoren mussten die 15 besten Künstler auswählen. „Wir bewerteten das spielerische Können, die Qualität der Lieder, aber auch der Gesamteindruck von Musik und dem Internetauftritt der Band musste stimmen“, erklärte Kevin Kerndl.

Drei Vorrunden wird es geben, an denen jeweils fünf Bands, in der Schlosserei des Zentrum Altenberg, gegeneinander antreten. Pro Vorrunde wird es zwei Sieger geben, die über verschiedene Wege ermittelt werden. Einen Sieger kürt eine 5-köpfige Jury und den zweiten Gewinner wählt das Publikum durch Stimmabgabe. Diese sechs Bands aus den Vorrunden stehen dann gemeinsam am 8. Mai im Finale und müssen dort erneut Jury und Publikum überzeugen. Als Preise winken ein Auftritt beim Olgas-Rock, beim Freefall-Festival in Moers, ein Wochenende im Tonstudio „Tresohr“ und ein Videodreh.

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Im Vergleich zu den Anfängen hat der Wettbewerb stetig an attraktiven Preisen zugelegt - gewannen die frühen Sieger „nur“ einen Auftritt beim Olgas-Rock und einen Videodreh - steht seit 2010 die Kooperation mit Tresohr und dem Freefall-Festival. Die Bewerbungen sind jedoch rückläufig. „Im Jahre 2006 gab es noch mehr als doppelt so viele Bewerbungen und die Vorrunden hatten einen Durchschnitt von 300 Besuchern, im Finale sogar 600“, erinnert sich Kerndl. Die schrumpfenden Zahlen könnten aber auch mit dem geringeren Einsatz von Werbemitteln zusammenhängen, da immer mehr auf Flyer und Poster verzichtet wurde und sich die Organisatoren dieses Jahr ausschließlich auf die Präsenz im Internet verließen. An der Beliebtheit des Olgas-Rock liegt es definitiv nicht, denn das große Festival, das ebenfalls Rocko e.V. organisiert, erfreut sich bester Besucherzahlen und wartet seit dem letzten Jahr sogar mit einer zweiten Bühne auf.

Der Qualität der ausgewählten Bands hat die geschrumpfte Bewerberzahl keinen Abbruch getan. Genreübergreifend präsentieren sich Könner aus den Sparten Pop, Rock, Indie, Punk, Progressive oder Experimental. Eine halbe Stunde hat jede Band an den Vorrundenterminen Zeit, die Jury oder das Publikum zu überzeugen.