Oberhausen. . Béla Kubick betreibt in Oberhausen den Online-Versand müsli.de. Dort kann man sich sein eigenes Müsli zusammenstellen und nach Hause liefern lassen. Sogar die deutsche Fußballnationalmannschaft hat das Müsli-Mischen bereits für sich entdeckt.
Unscheinbar ist das graue Tor an der Elpenbachstraße. Nicht einmal ein Schild gibt Hinweis darauf, was sich hinter dem Sichtschutz verbirgt. Schade, denn Haferflocken-Fans und Rosinen-Liebhaber würden hier ein wahres Schlaraffenland vorfinden.
Auf rund 70 Quadratmetern hat Béla Kubick Quartier bezogen. Der 42-Jährige ist Geschäftsführer von müsli.de, einer Internetplattform auf der sich Fans von Getreide und getrockneten Früchten ihre eigene Cerealien-Mischung zusammen stellen können. Ein Frühstück 2.0 eben.
Im Januar 2009 hat ein Freund Kubicks das Unternehmen gegründet. Hatte sogar den Sportmoderator Kai Ebel als Werbepaten gewinnen können. Doch trotz der Mühen: „Das Konzept ging nicht auf“, so Kubick. Gerade einmal sechs Müsli-Bestellungen gingen am Tag ein. Ein Unterfangen, das sich unternehmerisch wenig rechnete. Also suchte sein Freund einen Nachfolger, „und fragte mich, ob ich nicht jemanden kennen würde, der müsli.de gern kaufen möchte“. Natürlich kannte Kubick da jemanden.
Insgesamt 70 verschiedene Bio-Zutaten
„Doch zuvor musste ich das Ganze erst mit meiner Freundin besprechen.“ Lange Überzeugungsarbeit brauchte er nicht. Seit nunmehr einem Jahr sind Béla Kubick und seine Freundin Sandra Prim die Chefmischer vom Dienst in den Lagerräumen an der Elpenbachstraße. Unterstützt werden sie zudem durch Sandras Mutter, Brigitte Kunze.
Nach der Übernahme der Geschäfte handelte Kubick, der in Oberhausen zusammen mit einem Kollegen auch den Klettergarten Tree2Tree betreibt, auch gleich. Das Logo wurde ein wenig verändert. „Und auch der Internetauftritt musste dringend überarbeitet werden.“ Denn schließlich findet hier das eigentliche Geschäft statt. Müsli-Fans können im Netz fertige Kreationen, natürlich alle von Cerealien-Chefmischer Kubick selbst getestet, kaufen oder sich eben ein eigenes aus über 70 Bio-Zutaten selbst zusammenstellen. Besonders beliebt als Zutaten sind Klassiker wie getrocknete Erd- oder Himbeeren. Aber auch eher exotisches wie Gojibeeren, Gummibären aber auch Blütenpollen. „Wir sind aber auch stets offen für neue Vorschläge seitens der Kunden, was denn so alles in ein Müsli kann.“
Jede Zutat wird einzeln abgewogen
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Rund 50 Müsli-Bestellungen gehen am Tag ein. Was genau der Kunde wünscht, zeigt ein Bildschirm in der Mischzentrale an. Sofort geht es dann los. Aus kleinen Plastikbehältern werden die Müslis immer frisch hergestellt. Wenn etwas fehlt, geht es ins große Lager, wo Haferflocken in 25-Kilo-Säcken lagern oder auch große Kisten mit Bananen-Chips im Schokomantel für die Kunden bereit stehen. Jede Zutat wird einzeln abgewogen und später mit den anderen vermengt. Zum Schluss kommt das Müsli Marke Eigenbau, dem jeder auch einen eigenen Namen geben darf, in die speziellen Müsli.de-Dosen. Rund 580 Gramm sind in einer Dose. „Aber eigentlich ist immer ein wenig mehr drin“, so Kubick.
Rund 30 Prozent der Bestellungen kommen von Stammkunden, schätzt Kubick. Doch neben diesen versorgt der Oberhausener auch andere mit seinen Müslis aus Bio-Zutaten. Zum Beispiel die Gäste des Hyatts Düsseldorf. Oder auch die Geschäftskunden von Barilla. Doch noch jemand löffelte in den vergangenen Tagen Müsli made in Oberhausen. Und zwar die Spieler der Deutschen Fußballnationalmannschaft .