Der Einkauf von Lebensmitteln ist ein notwendiges Übel, sagt meine Liebste. Sie hasst das. Ich hab das nie verstanden. Ich fühle mich inmitten all der leckeren Sachen wie zu Hause. Hätte man mir eine Übernachtungsmöglichkeit angeboten, ich wäre im Supermarkt eingezogen.

Allerdings war mir bislang entgangen, dass Supermärkte nicht nur Süßwaren verkaufen. Über die Schokoriegelabteilung war ich nie wirklich herausgekommen. Nutella, Snickers und Co. am laufenden Band. Kassiererinnen quittierten das mit ungläubigen Blicken. „Grundnahrungsmittel“, sagte ich dann immer.

Mein Mitleid gehörte Menschen, die Obst oder gar Müsli in sich reinschaufelten. Salat? Bääh! Kochen kann ich nicht. Brauchte ich ja auch nicht; Currywurst, Pommes Majo gibt’s an jeder Ecke, Döner auch, und der Pizzabote war schon fast mein Untermieter.

Als mir Morris meinen Ernährungsplan unter die Nase hielt – ein Wälzer, dicker als das Telefonbuch der Vereinigten Staaten – war meine Empörung groß. Sport okay, aber Ernährung? Niemals! Die kommt mir nicht in die Tüte. Ich kaute auf einem Salamibrötchen, als ich meinem Trainer diese Ansage machte. Der schaute mich nur an und fragte: „Leidest Du eigentlich unter Sodbrennen?“ Wie konnte der das wissen? Dieses Gefühl im Hals war mein ständiger Begleiter, Apothekenmittel halfen schon lange nicht mehr. Ich kam ins Grübeln, und ent-„salamisierte“ meinen Kühlschrank. Das Sodbrennen verschwand, und der erste Schritt zur Ernährungsumstellung war getan.

Bisherige Folgen