Oberhausen. Im Dezember 2010 verstarb der Theaterkritiker und Kulturredakteur der WAZ-Redaktion Oberhausen Michael Schmitz. Das Ensemble des Theaters Oberhausen widmete ihm nun eine Hommage. Intendant Peter Carp würdigte ihn als guten Freund und Ratgeber.

Seine Texte machten immer Lust aufs Theater. Auch wenn ihm eine Inszenierung nicht gefiel, nie hat er „Menschen aus dem Theater herausgeschrieben“, so Intendant Peter Carp. Unseren verstorbenen Kollegen Michael Schmitz würdigte er am Ende der Hommage an den schreibenden Kritiker als guten Freund, wertvollen Ratgeber und großen Liebhaber des Theaters.

Platz 18 in der zweiten Reihe im Rang, wo Michael am liebsten saß, gehört nun ihm. Ein Schildchen mit seinem Namen wurde angebracht. Was hätte er wohl dazu gesagt? Es wäre ihm spontan etwas Witziges eingefallen.

„Ja zur Kultur hieß für ihn Ja zum Leben“, zitierten sie zu Beginn der Hommage aus dem Text „Ein Leben für die Kultur“, den WAZ-Redaktionsleiter Tom Schmitt anlässlich des Todes eines „über die Stadt und ihre Grenzen hinaus hoch geschätzten Kollegen“ schrieb. Zuvor hatten sie eine Arie aus Vincenzo Bellinis tragischer Oper „Norma“ eingespielt, gesungen von Maria Callas. Freunde und Bekannte - über 150 Zuschauer hatten auf der Hinterbühne im Großen Haus des Theaters Platz genommen - sahen Michael Schmitz wieder lebendig vor sich, mit dicken Kopfhörern auf den Ohren in der Klassik schwelgend. Dann erweckten die acht beteiligten Schauspieler abwechselnd die Worte des bewunderten Kritikers zum Leben, trugen ausgewählte Rezensionen und „m-s“-Kommentare (das war sein Kürzel) vor.

"Für mich soll`s rote Rosen regnen"

Mit der Hitparade ging’s los und Anja Schweitzer, die „mit Hit Nummer zehn alles Bisherige beinahe in den Schatten stellte und unendlich anrührend mit ihrer rauchigen Stimme den Zuhörer hineinträumte in die Seele der Hildegard Knef“. Sie sang es noch einmal - „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ - als Bestätigung für Michaels Vorschlag, einen eigenen Schweitzer/Knef-Abend zu geben.

Schauspieler lesen Zeitungsartikel - das lässt sie klingen. „Das ist etwas anderes, als wenn man sie am Frühstückstisch liest“, meinte jemand. „Sexus“, „Johannes-Passion“, „Altweibersommer“, der Oberhausen-Beitrag zur Odyssee, „Peterchens Mondfahrt“ und und und - Michaels Texte ließen die Spielzeiten Revue passieren. Peter Carp: „Es ist selten, dass Menschen das können. Ein sinnlicher Eindruck zum Nacherleben.“