Oberhausen. .
Michael Schmitz ist tot – unser in der gesamten Stadt und über ihre Grenzen hinaus hoch geschätzter Kollege. Für die Leser der WAZ begleitete er fast 32 Jahre lang das kulturelle Leben Oberhausens. Erst Ende März hatte „m-s“ seinen Schreibtisch in der Redaktion geräumt und sich in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet.
Es müssen Tausende gewesen sein: Berichte, Reportagen, Rezensionen, Glossen und kompetente Kommentare verfasste Michael Schmitz für diese Zeitung. Vehement kämpfte er unter anderem für den Fortbestand des Theaters und der Kurzfilmtage in dieser Stadt. „Wer über Kultur schreibt, muss wissen, wie der städtische Haushalt funktioniert“, sagte er. Und: „Ich kenne keine Stadt in Deutschland, die in einer vergleichbaren finanziellen Situation so engagiert an ihrer Kultur festhält.”
Michael Schmitz’ Lob für die örtliche Kulturpolitik, das er zum Abschied im März verteilte, wohl wissend, wie groß sein Einfluss auf diese mittlerweile in den Köpfen der Verantwortlichen zementierte Gesinnung ist, dieses Lob war zugleich sein Vermächtnis an diese Redaktion: „Bleibt in schwerer See auf diesem klaren Ja zum Kultur-Kurs” – „Michel“ hat es nicht gesagt, aber wir haben es deutlich gehört.
Ja zum Leben
Ja zur Kultur hieß für ihn Ja zum Leben. Er beschränkte sich mit seinem professionellen Blick nicht auf Musik, Theater, Literatur oder bildende Kunst, mindestens genau so wichtig waren ihm Karneval, Kirmes, Kirche – und natürlich die Politik. Schmitz ergriff klar und deutlich Partei. Eine Garantie für lebenslanges Lobhudeln bedeutete das nicht.
Michael Schmitz startete seine journalistische Laufbahn 1975. Nach Studien in Jura, Betriebswirtschaft, Geschichte und Germanistik hatte ihn die Mutter, sein Vater war der ehemalige Oberhausener Stadtdirektor Anton Schmitz, zur Zeitung geschickt. Die WAZ nahm ihn schnell unter Vertrag, und nach einem Gastspiel in Dorsten kam „m-s” 1978 als Kulturredakteur in die Heimat zurück. Der Kulturausschuss verlieh ihm im April ein Theater-Abo auf Lebenszeit. Die Stadt würdigte damit seine „herausragenden Verdienste für das kulturelle Leben in unserer Heimatstadt Oberhausen”.
Michael Schmitz, der seit Jahren gesundheitlich angeschlagen war, schonte sich im Ruhestand nicht. Er starb am vergangenen Freitag im Alter von 61 Jahren – exakt 14 Tage vor seinem Geburtstag. Er hinterlässt seine Ehefrau „Schmitzchen” Barbara sowie eine Tochter und einen Stiefsohn. Trauergottesdienst und Beisetzung werden am Freitag, 10. Dezember, stattfinden. Die WAZ-Redaktion und die Stadt Oberhausen haben einen Freund verloren.