Oberhausen. . Eine Nacht lang war eine Tigerkatze in einer Dachrinne auf dem Kiesweg “gefangen“, bevor sie von der Feuerwehr gerettet wurde. Sie ist eines der Tiere, die die Katzenhilfe seit fast zwei Jahren auf dem Kiesweg versorgt - in einem Katzen-Pavillon.

„Tigerkatzen-Invasion“ titelte die WAZ-Oberhausen am 18. Juli 2009. Damals hatte sich die Katzenhilfe um 56 Katzen gekümmert, die auf einem verwilderten Grundstück am Kiesweg hausten. Einige wenige Tiere leben dort immer noch, werden aber von der Katzenhilfe gut versorgt. Eine Tigerkatze hatte sich in eine äußerst missliche Lage gebracht und musste jetzt von der Feuerwehr aus der Regenrinne eines benachbarten Hauses gerettet werden.

Die Katze, am Donnerstag erst aus luftigen Höhen befreit, streicht Elke Born-Görlich am Freitag schon wieder zufrieden um die Beine. „Ich darf sie sogar streicheln“, sagt die 49-Jährige, die seit vielen Jahren der Katzenhilfe verbunden ist und seit beinahe zwei Jahren nun schon jeden Abend die Tiere am Kiesweg füttert.

Rettungsaktion mit Sprungtuch

„So etwas habe ich auch noch nicht erlebt“, erzählt die Oberhausenerin über die Rettungsaktion. Am Mittwoch war einer Anwohnerin des Kieswegs bereits die Katze aufgefallen, die in der Regenrinne auf dem Dach eines Hauses saß. Donnerstagmorgen war die Katze dort immer noch „gefangen“. Donnerstagmittag sei dann die Feuerwehr mit einer Drehleiter gekommen.

„Ich bin mit im Korb hochgefahren, weil ich dachte, ich könnte die Katze packen“, sagt Elke Born-Görlich. Unten hatte die Feuerwehr extra ein Sprungtuch aufgespannt, „für den Fall, dass die Katze sich erschreckt und doch einen Satz gemacht hätte“. Leider gelang es Elke Born-Görlich dann doch nicht, das völlig verängstigte Tier auf den Arm zu nehmen. Der kleine Tiger musste mit einem Kescher gefangen und gerettet werden. Die Samtpfote war jedoch unverletzt. „Sie ist sofort in den Pavillon gelaufen und hat etwas gefressen“, freut sich Elke Born-Görlich. Und sie lobt die Mitarbeiter der Feuerwehr, „die waren sehr freundlich“.

Heiße Katzenmilch zum Aufwärmen

Apropos Pavillon: Nachdem Helfer der Katzenhilfe die Tiere 2009 eingefangen hatten, brachten sie einen Großteil zunächst im Katzenhaus unter, um sie dann weiter zu vermitteln. Einige Katzen und Kater wurden jedoch wieder auf dem Grundstück ausgesetzt. „Sie waren einfach nicht an Menschen gewöhnt und hätten nicht vermittelt werden können“, verdeutlicht Elke Born-Görlich. Da die Samtpfoten aber nun nicht ihrem Schicksal überlassen werden konnten, kümmert sich die Katzenhilfe weiter um sie. Eine Kollegin von Elke Born-Görlich füttert sie jeden Morgen. „Sie spielt auch mit ihnen“, sagt die 49-Jährige. Sie selbst fährt jeden Abend mit Futter zum Kiesweg. Dort haben die Tierschützer auch einen Pavillon aufgestellt - als Katzenzuhause.

In diesem kalten Winter wurde der Pavillon mit vielen Kartons und Holzkisten, „die hat mein Mann gebaut“, dekoriert. Diese wiederum statteten Elke Born-Görlich und ihre Kollegin mit Styropor und Decken aus. So hatten die Tiere, es sind noch ca. acht, wenigstens ein warmes Plätzchen. Morgens und abends gab es sogar heiße Katzenmilch zum Aufwärmen.

Einen schwarzen Kater erwischte dann trotz der guten Pflege ein besonders übler Schnupfenvirus. „Er war in der Tierklinik, dann bei mir“, sagt die Tierfreundin. Zeitweilig musste sie den armen Kerl, der gar keinen Appetit mehr hatte, sogar mit einer Spritze füttern. Jetzt ist er wieder wohl auf.

Und weil der Sommer vor der Tür steht, wird nun auch der Pavillon umgestaltet. Die Kisten kommen wieder raus. Dafür werden Seitenteile mit Fenstern eingesetzt.

Spenden für die Katzenhilfe

Die Katzenhilfe versorgt an einigen Stellen im Stadtgebiet wildlebende Katzen. Sie unterhält außerdem ein Katzenhaus in der Stadt, nimmt Tiere auf und vermittelt sie in ein neues Zuhause. Jetzt zum Frühjahr rechnet man wieder mit vielen jungen Kätzchen, die gerettet werden müssen. Die Katzenhilfe finanziert ihre Arbeit über Spenden. Wer helfen möchte kann sich an Eveline Müller wenden, 2041-25377, oder unter www.katzenhilfe-oberhausen.de nachschauen.