Die Erfolgsmeldung vorweg. Direkt nachdem die WAZ über vier Katzen berichtet hatte, die der Tierschutzverein Oberhausen besonders schnell vermitteln wollte, hatten die Tiere ein neues Zuhause gefunden.
Selbst der sensible Sorgenkater Toni, der sich vor lauter Kummer kahl geleckt hatte, konnte samt Bruder in die Hände einer erfahrenen Katzenfreundin übergeben werden.
Darüber freute sich Frauke Greb vom Tierschutzverein. Die vier Katzen hatten zu den 30 Tieren gehört, die bei einer Zwangsräumung in einer verwahrlosten Wohnung gefunden worden waren.
So viele Tiere auf einmal müssen natürlich nicht so oft gerettet werden. Im Moment halten Frauke Greb wildlebende Mutterkatzen mit Babys auf Trab, die versorgt werden müssen. Und im Katzenhaus sind 18 Samtpfoten untergebracht. Der größte Teil der kleinen Tiger ist vier bis sechs Wochen alt. Einige Flaschenkinder sind auch noch dabei.
Den großen Ferien – einst von Tierschützern gefürchtet – sieht Greb gelassen entgegen. „Früher wurden in den Ferien deutlich mehr Tiere ausgesetzt”, sagt sie. Die Gründe, warum sich Menschen ihrer Hausgenossen entledigen, sind oft andere. Greb: „Es ist auffällig, dass meist geschlechtsreife oder kranke Tiere ausgesetzt werden.” Die Tierschützerin vermutet: „Den Leuten fehlt das Geld für Kastration oder Behandlung.” So ein Kaninchen-Bock sei als Baby niedlich. Das erwachsene Tier fange an zu stinken und müsse kastriert werden. „Deshalb versuchen wir, den Menschen klarzumachen, was ein Tier kostet”, sagt Greb. Für eine Katze könnte man locker mit 60 Euro pro Monat rechnen. Greb stellt klar: „Die Leute sollen selbst Verantwortung für ihre Tiere übernehmen.” Gleichwohl helfen die Tierschützer auf jeden Fall weiter. Bevor jemand sein Tier aussetze, solle er sich an den Tierschutzverein wenden.
Wenn Geld dafür da ist, können die Tierschützer im Urlaubsfall auch Tierpensionen vermitteln. In Oberhausen gibt es die Tierpension Tipp, die Ulrich Busch und Gerhard Woelki betreiben, 87 04 77. Hier finden Kleintiere – Hase, Meerschweinchen, Hamster oder Maus – zum Preis von 2,50 bis 4,50 Euro pro Tag ein Feriendomizil. Die Übernachtung für den Hund, Zimmerhaltung plus Auslauf im Garten inklusive, kostet 15 Euro. Für die Katze acht Euro. Wer Großtiere wie Pferde oder Schweine unterbringen muss, wird weiter vermittelt. Für Hunde gibt es außerdem eine Tagesbetreuung bei berufstätigen Menschen.
Bettina und Kerstin Kuhlmann haben sich in ihrem Tierhotel, 76 59 783, ganz auf Hunde spezialisiert. Auch sie bieten eine Tagesbetreuung oder die Unterbringung von Feriengästen an. Letztere für 16 Euro pro Tag. Im Service enthalten sind dann drei Spaziergänge täglich.
Oberhausener Tierfreunden steht noch ein Angebot zur Verfügung: der Tiersitter-Express-Ruhrgebiet. Petra Ostermann hat den Express vor fünf Jahren gegründet und agiert mittlerweile bundesweit. Um die Oberhausener Filiale kümmert sich Tanja Nowak, 940 82 82. „In Oberhausen haben wir 20 Gastfamilien und noch mehr Leute, die Hausbesuche machen. „Hunde werden in Gastfamilien vermittelt, Katzen meist zu Hause betreut”, sagt Ostermann. Ein Tagessatz für einen Hund betrage 16 bis 18 Euro. Ein Katzen-Hausbesuch pro Tag koste 14 Euro, zwei Besuche täglich 18 Euro.