Oberhausen. Seit 65 Jahren begleitet das Schubert-Quartett die Kulturszene in Oberhausen. Das Quartett überzeugte mit höchster gesanglicher Qualität und füllte unzählige Konzertsäle. Doch da kein Nachwuchs in Sicht ist, heißt es jetzt Abschied nehmen.

Dass das Jahreskonzert des Schubert-Quartetts bevorsteht, ist für die Freunde des gehobenen, launigen Chorgesangs eine gute Nachricht. Weit weniger erfreulich: Diesmal heißt es Abschied nehmen. „Der Chor wird 65 Jahre. Zeit, um in Rente zu gehen“, sagen die Sänger scherzhaft. Tatsächlich ist aber kein Nachwuchs in Sicht, der die musikalische Tradition dieses Vokalensembles fortführen könnte. Seit 65 Jahren begleitet das Schubert-Quartett die Kulturszene in Oberhausen.

Konzert- und Wettbewerbskarriere

Am 4. Dezember 1946 gegründet, absolvierte der Chor am 10. Dezember 1946 unter der musikalischen Leitung von Otto Bettzieche die erste Probe mit den Gründern H. Kocks, K. Lange, K. Römpke, H. Plitt, H. van der List, Th. Welsing, E. Bolten und F. Hägerling. Schon kurz darauf begann die erfolgreiche Konzert- und Wettbewerbskarriere des Schubert-Quartetts.

Namhafte Solisten wurden als Gäste begrüßt und machten die Konzerte der Oberhausener zu besonderen Erlebnissen. Anneliese Rothenberger, Walther Ludwig, Rudolf Schock, Rosl Schwaiger, Rita Streich, Karl Ridderbusch, Yi-Kwei-Sze und viele Andere.

Höchste gesangliche Qualität

1958 übernahm Helmut Gottschalk die musikalische Leitung, die er bis 1984 inne hatte. Unzählige Konzerte sorgten dafür, dass das Schubert-Quartett Konzertsäle füllte und Jahrzehnte durch höchste gesangliche Qualität überzeugte - Publikum und Kritiker. Bis zu diesem Zeitpunkt errangen die Sänger fünf Meisterchortitel.

1985 dann ein bedeutender Wendepunkt. Bernhard Mehler, ein junger, hoch begabter Vollblutmusiker übernimmt die musikalische Leitung. Vier Meisterchortitel und eine umfangreiche Repertoireerweiterung gehen auf sein Konto. In den vergangenen 26 Jahren, in denen man jedes Jahr mit einem neuen Programm aufwartete, zahlreiche Konzertreisen unternahm, bei Fernsehproduktionen mitwirkte, formte Bernhard Mehler diese kleine Gemeinschaft zu einem homogenen Klangkörper, der es immer wieder verstand, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen.

Abschlusskonzert in der Lutherkirche

Im Oktober 2010 konnten die Sänger ein weiteres Highlight ihrer Karriere verbuchen. Eine Reise nach Dresden führte sie unter anderem in die Frauenkirche, in der sie vor vollem Haus noch einmal glänzen konnten. Jetzt werden zwei der Sänger aus Altersgründen aufhören, ein Sänger zieht nach Süddeutschland und so ist also die Zeit für ein Abschiedskonzert gekommen.

Am Sonntag, 20. März, 17 Uhr, gibt das Schubert-Quartett sein letztes Konzert in der Lutherkirche an der Lipperheidstraße 55. Es werden die schönsten Stücke aus den vergangenen Konzertjahren zu hören sein. Und was nicht im Konzertprogramm steht, gibt es ja vielleicht als Zugabe. Willi Forkel, Axel Quast, Markus Kämmerling, Gerd-Josef Kämmerling, Andreas Kämmerling, Jochen Rosdorfer, Hans Baumeister, Jürgen Baer und Bernhard Mehler verabschieden sich von ihrem treuen Oberhausener Publikum und wünschen sich zum Abschied noch einmal ein volles Haus. Karten zu 13 Euro gibt es unter 84 21 07, im Sanitätshaus S. v. Bültzingslöwen, Lothringer Straße 116, und bei allen Sängern.