Oberhausen. . Laut Meiko Roßmann, Leiter der National-Bank in Oberhausen, ist der Strukturwandel in Oberhausen deutlich vorangekommen. Das Geschäft der Bank entwickelte sich nach Roßmanns Angaben 2010 gut und soll in diesem Jahr weiter wachsen.
In Zeiten, in denen so mancher Oberhausener sehr kritisch auf die wirtschaftliche Entwicklung seiner Heimatstadt blickt, da tun diese Worte eines Fachmannes gut: „In den vergangenen Jahren ist der Strukturwandel in Oberhausen deutliche Schritte vorangekommen. Die Entwicklung der Gewerbegebiete, insbesondere am Centro, kommt voran; interessante mittelständische Firmen siedeln sich an.“ Zu dieser Einschätzung gelangt Meiko Roßmann, Leiter der National-Bank in Oberhausen, beim Rückblick auf die Bankgeschäfte 2010 seiner 33-köpfigen Mannschaft.
Aber 10.650 Kunden und ein Geschäftsvolumen von 700 Millionen Euro bei 33 Mitarbeitern verzeichnet die Oberhausener Kopfstelle der National-Bank, die von der Helmholtzstraße aus Firmenkunden bis nach Gladbeck, Bocholt und Borken betreut - ein großes Gebiet zwischen den Autobahnen A3 und A31.
Geschäfte entwickeln sich „recht stabil“
Im vergangenen Jahr entwickelten sich die Geschäfte der Bank in Oberhausen nach eigenen Angaben „recht stabil“. Nähere Auskünfte mit harten Zahlen wollten Roßmann und der neue Firmenkunden-Vorstand der gesamten National-Bank aus Essen, Klaus Frick, nicht geben.
Die Gesamtbank verzeichnete 2010 ein Rekord-Betriebsergebnis von 34,7 Millionen Euro bei einer leicht auf 3,9 Milliarden Euro gesunkenen Bilanzsumme und stabilen Spareinlagen und Kreditvolumina. Der Geschäftsverlauf der Oberhausener Niederlassung habe sich im Schnitt mit der Gesamtbank bewegt, gab Roßmann an.
Die National-Bank versteht sich als Universalbank für alle Kundentypen, legt aber einen Fokus auf den Mittelstand bei Betrieben und der Mittelschicht bei Privatkunden.
„In diesem Jahr wollen wir deutlich wachsen, wir geben hier Vollgas“, kündigte Roßmann an - vor allem im Firmenkundengeschäft. Denn viele Investitionen, für die man dicke Kredite benötigt, seien noch 2010 zurückgestellt worden - und werden wohl dieses Jahr nachgeholt. Da die Eigenkapitalquote der National-Bank derzeit bei satten 12 Prozent liegt, sieht Frick keine Beschränkungen, Geld in großen Beträgen auszuleihen. Was den Vorstand ärgert, ist die seiner Ansicht nach unfaire Konkurrenz durch die staatlich bezuschusste Commerzbank - sie könne Konditionen anbieten, die für andere normale Banken nicht lukrativ seien. „Das ist Wettbewerbsverzerrung“, sagte Frick.
Nachholeffekte bei Privatkunden
Roßmann rechnet nach der Wirtschaftskrise auch bei Privatkunden mit Nachholeffekten bei Bau- und Konsumkrediten. Die Sparer wiederum setzten weiterhin auf Sicherheit statt auf höhere Rendite, dem Aktienmarkt blieben die meisten fern, obwohl die Börsen 2010 boomten.
Gefragt waren dagegen im vergangenen Jahr Goldbarren oder Goldmünzen - trotz des damals schon hohen Preises. „Die Goldkäufer haben Angst vor höheren Preissteigerungsraten und vor den starken Schwankungen auf den Wertpapiermärkten“, so Roßmann.
Mit Super-Sparkonditionen will die National-Bank allerdings auch im Jahr 2011 keine neuen Kunden anlocken. „Wir verkaufen unsere Kompetenz für komplette Finanzlösungen.“