Oberhausen. . Zwei der vier Hauptschulen in Oberhausen sind durch sinkenden Anmeldezahlen gefährdet. So drastisch wie in den Nachbarstädten ist der Rückgang in Oberhausen jedoch nicht. Die Realschulen dagegen behaupten sich.
Eltern von Viertklässlern konnten ihre Kinder jetzt an den weiterführenden Schulen anmelden. Auf den ersten Blick spiegeln die Anmeldezahlen wider: Weniger Kinder für die Hauptschulen, wobei die Einbrüche nicht so drastisch sind wie teils in den Nachbarstädten. Das System Realschule „erweist sich als sehr stabil“, sagte Schulamtsleiter Manfred Przybylski. Bei den Gymnasien büßte das Elsa-Brändström im Vergleich zum Vorjahr überraschend 50 Kinder ein. Die Überhänge bei den Gesamtschulen sind auf 33 geschrumpft.
Mit besonderer Spannung dürften die Hauptschulen die die Wahl der Eltern erwartet haben. Zwei, wenn nicht drei dieser Schulen gelten als gefährdet. Zu Recht, wie sich zeigt. An der Hauptschule Alstaden wurden bislang 27 Kinder angemeldet (im Vorjahr waren es 29), an der Hauptschule Eisenheim 24 Kinder (20), an der Albert-Schweitzer-Schule 30 (31), an der St. Michael Schule 35 (70).
Przybylski: „Die Hauptschulen müssten, so lange es mehrere in einer Stadt gibt, alle zweizügig sein.“ Bei 30 Kindern müsse geteilt, könnten zwei Klassen gebildet werden. „Wir müssen jetzt abwarten, ob das ein Ausrutscher oder ein Trend ist“, sagt Przybylski Blick auf die mit 116 Schülern (150) rückläufige Zahl. Dann rechnet der Amtsleiter vor: „100 Kinder geteilt durch vier, das wären 25 gleich vier Klassen.“ So käme man rein rechnerisch auf zwei Hauptschulen für Oberhausen, wenn die Zahlen sich nicht weiter verschlechterten, sagt er auch mit Blick auf den Schulentwicklungsplan. Keinen Reim kann er sich auf den Zahlen-Einbruch bei St. Michael machen: 35 statt 70 Kinder wie 2010.
Realschule als große Konstante
Die große Konstante im schulischen Rechenspiel sind anscheinend die Realschulen. Obgleich in diesem Jahr mit 1896 Kindern 20 weniger auf die weiterführenden Schulen verteilt werden mussten, verzeichneten die Realschulen zusammen ein Plus von 18 Kindern. Die Zahlen: Anne-Frank-Realschule: 139 (149); Friedrich-Ebert-Realschule: 109 (99); Theodor-Heuss-Realschule 118 (100). „Es zeigt sich, die Realschulen können eigenständig überleben“, erklärt Przybylski.
Das können auch die Gymnasien. Wobei sich Przybylski ähnlich wie bei St. Michael nicht erklären kann, warum das Elsa-Brändström-Gymnasium von 146 Neuzugängen in 2010 auf 95 absackte. Die weiteren Zahlen: Bertha-von-Suttner-Gymnasium: 128 (121); Heinrich-Heine-Gymnasium: 114 (100); Freiherr-vom-Stein-Gymnasium: 125 (128); Sophie-Scholl-Gymnasium: 154 (140). Przybylski verweist auf den leichten Überhang von vier Kindern am Sophie-Scholl, das eine Aufnahmekapazität von 150 Kindern hat. Der Amtsleiter: „Die beiden benachbarten Gymnasien Sophie-Scholl und Freiherr-vom-Stein regeln das freundschaftlich.“
Gesamtschulen weiterhin begehrt
Begehrt sind nach wie vor die Gesamtschulen. Wenn auch der Überhang von 33 Kindern den Ruf nach dem Bau einer weiteren Gesamtschule kaum mehr rechtfertigen dürfte. „Das wurde eine Zeit lang gefordert“, erinnert sich Przybylski. Die Zahlen: Gesamtschule Osterfeld: 177 (147). Osterfeld könnte als einzige Gesamtschule noch Kinder aufnehmen, 39 genau. Heinrich-Böll-Gesamtschule: 228 (201), Gesamtschule Alt-Oberhausen 190 (200); Gesamtschule Weierheide 182 (161).
Die jetzigen Anmeldezahlen sind noch nicht in Stein gemeißelt. So rechnet auch Bereichsleiter Schule Manfred Przybylski noch mit weiteren Anmeldungen etwa an den Hauptschulen. Der Amtsleiter: „Manche melden ihre Kinder erst am letzten Tag vor den Sommerferien an.“ Auch die Schulleiter sagten immer wieder: „Da kommen noch jede Menge.“