Oberhausen. Mit 7439 Verkehrsunfällen registrierte die Oberhausener Polizei im vergangenen Jahr einen weiteren Anstieg der Unfallzahlen. Besonders junge Fahrer bereiten den Ordnungshütern Sorgen - und Eisesglätte, bei der es auf den Straßen häufig krachte.
Die jungen Erwachsenen bereiten der Oberhausener Polizei Sorgen. Das erklärte Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier. Mit Blick auf die Verkehrsunfallentwicklung 2010 zeigte sich, dass 121 18- bis 24-Jährige bei Verkehrsunfällen verletzt wurden. Neun mehr als noch 2009.
Das will man nicht hinnehmen und plant deshalb eine Beteiligung an der landesweiten Kampagne „Crash Kurs NRW - Realität erfahren. Echt hart.“ Wittmeier: „Es wurden bereits Gespräche mit der Stadt und der Feuerwehr geführt.“ Das Crash-Kurs-Erfolgsmodell aus Großbritannien, das dort zu einem Rückgang der Verkehrsunfälle um 50 Prozent geführt haben soll, setzt auf Emotionen. Polizei, Feuerwehr, Notfallseelsorger oder auch Unfallbetroffene berichten vor 16- bis 19-Jährigen von ihren Erfahrungen.
Die Unfallzahlen grundsätzlich zu senken, kann nur Ziel der Polizei sein. Denn mit 7439 Verkehrsunfällen im Jahr 2010 erreichte die Statistik einen Spitzenwert. Zum Vergleich: 2009 wurden 7 006 Unfälle aufgenommen, 2008 waren es 6748.
Weniger Schwerverletzte
Beruhigen konnte Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier damit, dass gleichzeitig weniger Menschen schwer verletzt wurden: 77 im vergangenen Jahr im Vergleich zu 97 im Jahr 2009. Die Zahl der Leichtverletzten blieb mit 617 (2009 waren es 614) beinahe konstant. Leider verloren 2010 wie schon im Vorjahr auch wieder zwei Menschen ihr Leben bei Verkehrsunfällen. Ein Motorradfahrer und ein Fußgänger, wie Jürgen Fix, Leiter der Direktion Verkehr, erinnerte.
Fußgänger verunglückten 2010 mit 96 weniger als 2009. Da waren es noch 115. Glücklicherweise ging auch die Zahl der verunglückten Kinder unter 15 Jahren von 92 im Jahr 2009 auf 67 im vergangenen Jahr zurück. Fünf der Kinder verunglückten auf dem Schulweg. 2009 waren es noch 15. Auch Senioren passierte auf der Straße seltener etwas. 60 wurden in einen Unfall verwickelt. Ob diese Tendenz angesichts des demografischen Wandels auch bleibe, müsse man beobachten, sagt Kerstin Wittmeier.
Was beim Anstieg der Anzahl der Verkehrsunfälle auffällt: 2009 wurden allein 65 glatteisbedingte Unfälle erfasst, 2010 waren es 204. „Das entspricht einer Steigerung von mehr als 32 Prozent, verdeutlichte die Polizeipräsidentin. Abgesehen vom Glatteis gelten als Hauptunfallursachen Fehler beim Abbiegen, Wenden, Missachtung der Vorfahrt, Geschwindigkeit. „Wobei die Geschwindigkeit oft bei den anderen Unfallursachen zusätzlich eine Rolle spielt“, so Jürgen Fix.