Oberhausen. . Gerade mal 300 Schritte misst der Gehweg über die Wiese in der Walsumermark in Sterkrade-Nord. Um dieses kleine Fleckchen Oberhausen gibt es immer wieder Streit - denn Hundebesitzer lassen hier oft die Haufen ihrer vierbeinigen Freunde liegen.
Es könnte so ein schönes Fleckchen Erde für Mensch und Tier sein – der kurze Gehweg zwischen Tüsselstraße, Flachsstraße und Kramtsweg. Doch das gemütliche Schlendern wird für Spaziergänger häufig zum hastigen Tippeln. Der Grund sind „Tretminen“ zwischen nur Zentimeter neben dem Weg – Hinterlassenschaften von Hunden, nein, genau genommen von unachtsamen Hundebesitzern.
Sorgen über Gesundheit der Kinder
Tobias Langenberg ärgert sich über die Spuren mancher Besucher – dabei hat er selbst eine vierjährige Yorkshire-Dame Tara: „Ich bin ein Hundefreund, aber wenn ich mit meinem dreijährigen Sohn hier entlang laufe, muss ich ganz schön aufpassen, nirgendwo rein zu treten.“ Und dennoch kehren Langenberg und Sohn fast jedes Mal mit Hundekot am Schuh zurück. Dem Kaufmann, der seit fast 31 Jahren in der Mark lebt, geht es nicht nur um die Ästhetik der Flora, sondern er sorgt sich auch um die Gesundheit seines Sohnes.
Schon nach wenigen Metern über den geschotterten Weg, der von der Flachsstraße abgeht, zeigt sich das erste Malheur: Und was sich dort kringelt und türmt sind nicht die übrig gebliebenen aufgeweichten Silvester-Knaller. Kaum zwei Meter weiter verewigte ein Unachtsamer seinen Fußabdruck in einem Häufchen. Kein Wunder – der Weg ist schmal, zwei Spaziergänger können hier gerade einmal nebeneinander laufen.
Der Weg ist sehr beliebt
Der schnelle Spaziergang vom Norden bis zum kleinen Park an der Walsumermarkstraße ist bei den zwei- und vierbeinigen Anwohnern ringsum sehr beliebt. Umso wichtiger wäre Rücksichtnahme, meint Langenberg: Wenn ein Hundefreund schon nicht mit auf die Wiese gehen wolle, dann könne er sich zumindest eine längere Leine besorgen oder den Hund doch kurz ableinen. „Der sucht sich schon selber sein Eckchen im Feld. Kein Hund würde einen Haufen neben seinem Herrchen oder Frauchen machen.“
Wenn er eine Alternative hat. Oder besser „hätte“, denn offenbar verspürt mancher Hundebesitzer keine Lust, seinem Fiffi gute Manieren zu vermitteln. Dagegen wetzt Yorkshire-Hündin Tara – kaum von der Leine gelassen – raus auf die Wiese, um im gesitteten Abstand ihr Geschäft zu erledigen. Dann kehrt die Dame zurück. Vorbildlich.
„Hunde machen normalerweise nicht am Wegrand“
Es dauert nicht lange, als schon der nächste Hundefreund um die Ecke kommt. Auch dieses Herrchen verhält sich vorbildlich und geht mit seinen beiden freundlichen Vierbeinern direkt ins Feld, „Hunde machen normalerweise nicht am Wegrand“, sagt der Mann, „sondern meist dort, wo andere schon ihr Geschäft verrichtet haben.“
Von Natur wegen geht es unter Vierbeinern also durchaus gesittet zu. Fehlt es also den Besitzern an Manieren? „Ja“, glaubt der Anwohner. Und eines stößt ihm – bei aller Liebe zum besten Freund des Menschen – ebenfalls auf: „In unserer Gesellschaft ist bald der Hund besser gestellt als ein Kind. Er darf hin, wo er will, aber was ist mit den Rechten der Kinder?“
Beim Spielen auf der Wiese, beim Joggen und Radfahren – oft müsse der Mensch Rücksicht nehmen auf Fiffi und Herrchen, der seinen Vierbeiner nicht erzogen habe.