Oberhausen. .

Am 15. September konnte das Theater Oberhausen seinen 90. Geburtstag feiern. Anlass, auf eine wechselvolle und daher vielgestaltige Geschichte des Oberhausener Stadttheaters zurückzublicken.

Die neunzig Jahre umfassen eine wechselvolle Periode der deutschen Geschichte. Zwei Jahre vor der Eröffnung des Stadttheaters war der Erste Weltkrieg und damit auch die Monarchie beendet. Die Weimarer Republik mit ihren vielgestaltigen wirtschaftlichen und politischen Problemen begann und scheiterte.

Das sogenannte „Dritte Reich“, die Diktatur des NS-Staats schloss sich an und mündete im Zweiten Weltkrieg. Auf die Wiederaufbauphase der Nachkriegszeit mit ihrem „Wirtschaftswunder“ folgte im Ruhrgebiet — und speziell in Oberhausen — ab Mitte der sechziger Jahre die Krise von Kohle und Stahl, der man mit zahlreichen Projekten des Strukturwandels begegnete. Das Theater hatte in all diesen Phasen der Geschichte einen, wenn auch unterschiedlich motivierten, Platz. Ob Bildungs-, Propaganda- oder Unterhaltungstheater, es hieß immer: „Weiterspielen!“ Das Stadttheater als ein im wesentlichen von der Stadt Oberhausen finanziertes Kulturinstitut war im Bestand und in der Ausrichtung der unterschiedlichen Spielgattungen Schauspiel, Kinder- und Jugendtheater, Oper, Operette, Musical und Ballett stark von der jeweiligen Haushaltslage der Stadt abhängig. Spielgattungen wurden mehrfach abgebaut und wieder aufgebaut, Theatergemeinschaften gebildet und wieder beendet. Einzelne Produktionen wurden in Kooperation mit anderen Theatern oder Orchestern durchgeführt, um mehr finanzielle Spielräume zu schaffen. Neunzig Jahre Theater Oberhausen sind auch neunzig Jahre Ringen um die jeweils „richtige“ Theaterstruktur und deren ausreichende Finanzierung. Dabei aber bestand immer der Wille zum „Weiterspielen!“

Aus den Erfahrungen der eigenen Theatergeschichte sollen auch Ideen für die Zukunft der Stadttheater im Allgemeinen und des Theater Oberhausen im Besonderen entwickelt werden. Hierzu findet heute ein Symposium zur Zukunft des Theaters statt.

Unter Mitwirkung unter anderem von Prof. Klaus Zehelein, Präsident des Deutschen Bühnenvereins, sollen Ideen und Pläne für die Zukunft der Theater im 21. Jahrhundert erdacht und entwickelt werden.

Denn, wie es in der Inszenierung des Romas „Sexus“ postuliert wurde, „Theater ist Leben und Leben ist Theater“. Darum heißt es auch künftig: „Weiterspielen!“