Oberhausen. .

Krake Paul bringt Oberhausen mit seinen Vorhersagen zur Fußball-Weltmeisterschaft weltweit in die Schlagzeilen. Journalisten aus aller Welt drängelten sich im Sea Life. Beim Tod des Tintenfischs am 26. Oktober flaggt das Aquarium Halbmast.

Was die Gier nach Muschelfleisch alles auslösen kann: Krake Paul bringt Oberhausen mit seinen stets richtigen Vorhersagen zur Fußball-Weltmeisterschaft weltweit in die Schlagzeilen. Radio- und Fernsehsender, Zeitschriften und Tageszeitungen schicken ihre Journalisten ins Großaquarium in der Neuen Mitte.

„Eine solche Publicity ist mit Geld nicht zu bezahlen“, bewertet OB Klaus Wehling den gelungen Marketing-Coup des Sea Life. Pressesprecherin Tanja Munzig hat auf den richtigen Tintenfisch gesetzt. Anfragen aus aller Welt treffen ein. Das Oktopus-Orakel soll es nicht bei Prognosen von Fußball-Spielen belassen, sondern auch Seitensprünge von Ehemännern, politische Entwicklungen oder Aktienkurse vorhersagen.

Vom Hunger getrieben

Besondere Bedeutung erlangt das Tier, das vom Hunger getrieben Muscheln aus Gläsern pulen kann, für die deutsch-spanischen Beziehungen. Weil er nicht nur Spaniens Sieg gegen die deutsche Elf richtig vorhersagt, sondern auch den finalen Triumph der Spanier über Holland, wird Paul Ehrenbürger der Tintenfisch-Stadt Carballino.

Beim Tod des Tintenfischs am 26. Oktober flaggt das Aquarium Halbmast und legt ein Kondolenzbuch aus. Wenige Tage später wird Paul II. als Nachfolger vorgestellt – und wieder strömen zahlreiche Journalisten nach Oberhausen.

Paul I. hingegen ist längst perfekt vermarktet. Der Krake findet sich u.a. auf Ansichtskarten, Schlüsselanhängern oder T-Shirts wieder. Und unter so manchem Tannenbaum wird er zu Weihnachten als Plüschtier oder Weihnachtskeks entdeckt.