Oberhausen. .

Am Wochenende kam es am Oberhausener Kreuz aufgrund des Abrisses der 50 Jahre alten Brücke auf der A3 zu diversen Sperrungen. Bis zum Abschluss der Arbeiten im September 2011 wird der Verkehr auf der A3 nur einspurig fließen.

Kilometerlange Staus sind wir im Ruhrgebiet ja gewohnt, vor allem jetzt im Winter. Am Wochenende kam noch ein Stau hinzu, weil am Oberhausener Kreuz auf der A3 eine Brücke abgerissen wurde – zumindest die erste Hälfte

Von Freitag 22 Uhr bis zum Montagmorgen um 5 Uhr war das Kreuz in Richtung Arnheim daher gesperrt. Auch die Auffahrt in Richtung Arnheim/Hannover in der Anschlussstelle Oberhausen-Holten war in dieser Zeit dicht. In Richtung Köln/Frankfurt konnte von der A2 von Samstag um 20 Uhr bis Sonntag um 13 Uhr nicht durch das Autobahnkreuz Oberhausen gefahren werden.

Während auf der einen Seite der Brücke noch Autos fuhren, wurde es auf der anderen Seite hinter einem Bauzaun richtig laut. Sechs Bagger sorgten zeitgleich dafür, dass die dicken Stahlträger und tonnenweise Beton abgetragen wurden.

„Der Abriss ist ein notwendiges Übel“

Knapp 50 Jahre ist die Brücke fester Bestandteil des Autobahnkreuzes – nicht gerade alt, könnte man da denken. Dennoch muss sie nun abgerissen werden. „Der Abriss ist ein notwendiges Übel“, sagt Detlef Feldhoff, der die Bauaufsicht im Namen von Straßen.NRW leitet, „Problem ist der mangelhafte Baustahl und die Betongüte. Außerdem gab es viele Bodensenkungen“. Der Aufwand einer Reparatur der maroden Brücke wäre viel zu hoch, so dass man sich entschied, sie durch eine neue Brücke zu ersetzen. Die Gesamtkosten belaufen sich dabei auf rund 8,6 Millionen Euro.

Bis zur fertiggestellten Brücke ist es jedoch noch ein langer Weg. Mitte September dieses Jahres begannen die Vorarbeiten. Mit dem Abriss der ersten Hälfte beginnt nun die aktive Phase. „Insgesamt ist eine Gesamtbauzeit von 22 Monaten geplant“, so Feldhoff. Bisher läuft noch alles nach Plan. Der Schnee und die Kälte kann den großen Maschinen nichts anhaben, nur der Bauschutt kann durch die eisigen Temperaturen nicht so schnell abtransportiert werden, wie gewünscht.

Brücke bleibt einspurig

Bis die Brückenarbeiten abgeschlossen sind, bleibt die Brücke pro Fahrtrichtung einspurig. Damit der Verkehr nicht ganz ins Stocken gerät, wird ab Januar bereits am ersten Teil der neuen Brücke gebaut. Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, wird mit dem Abriss der zweiten Hälfte begonnen und der Verkehr auf den neuen Teil des Bauwerks umgelenkt. Dies soll Mitte September 2011 passieren.

Bis dahin werden die Mitarbeiter des Abrissunternehmens und der Baufirma noch jede Menge Stahl und Beton zerkleinern müssen. Feldhoff ist immer wieder von Neuem begeistert von dem guten Zusammenspiel von Mensch und Maschine: „Das Team ist so gut eingespielt, das sieht fast aus wie Ballett“.

An dieses Ballett müssen wir uns also erstmal gewöhnen. Auch wenn man an vielen Autobahnbaustellen häufig keine Arbeiter erblickt, verspricht Feldhoff: „Bei uns wird im Mehrschichtbetrieb gearbeitet, damit wir die geplante Bauzeit auch einhalten können“.