Oberhausen.

Von wegen „Mr. Nobody“: Für das exklusive deutsche Zusatzkonzert in Oberhausen zeigte der 38-jährige Jared Leto, dass Schauspieler gute Musiker sein können. Mehr als 12 000 Anhänger feierten „30 Seconds to Mars“ überschwänglich.

Manchmal macht uns Hollywood etwas vor: Im Falle von Jared Leto sogar ganz eindeutig. Schließlich stand der Schauspieler doch zuletzt für die internationale Produktion „Mr. Nobody“ vor der Kamera. Und am Montagabend in der König-Pilsener-Arena? Mehr als 12 000 Anhänger jubeln ihm und seiner Band „30 Seconds to Mars“ überschwänglich zu. Von wegen „Mr. Nobody“, für das exklusive deutsche Zusatzkonzert in Oberhausen zeigt der 38-Jährige, dass Schauspieler durchaus gute Musiker sein können.

Auch Alternative-Rocker können einen ganz schön anschmieren: Die Reise zum Mars dauert bei den US-Jungs natürlich wesentlich länger als 30 Sekunden. Knapp zwei Stunden spielen Jared Leto, Shannon Leto und Tomislav Milicevic in der restlos ausverkauften Arena. Und siehe da. Mars-Männchen gehen heutzutage mit der Zeit. In der erste Reihe haben sich die Fans Nikolaus-Mützen aufgesetzt, die in regelmäßigen Abständen auf die Bühne fliegen und von Frontmann Leto mit großer Begeisterung aufgetragen werden.

Schlumpf-blauer Schopf - „30 Seconds to Mars“ ist keine Band dezenter Noten

Damit verdeckt der Sänger gleich sein auffälliges Haupthaar. Selbiges ist derzeit in Schlumpf-Blau gefärbt und ändert sich nur, wenn die vielen Licht- und Flackereffekte die Bühne mal wieder in ein stichiges Rot tränken. „30 Seconds to Mars“ ist keine Band dezenter Noten. Progressive Riffs wechseln sich mit auffälligen Licht-Effekten ab. Dabei vibriert es ordentlich in der Ohrmuschel. Die lautstarke Akustik stellt auch erfahrene Konzertbesucher vor die Belastungsprobe.

Die Belastungsprobe für seine Stimme besteht Sänger Jared Leto trotz einer fetten Erkältung, die er sich nach eigenen Angaben in Großbritannien eingefangen hat. „Die Fans in der Schweiz werden fluchen, wenn ich heute noch meine Stimme verliere!“ Leto zieht die Show durch und das wirkt bei dem Mann, der neben Brad Pitt bereits in „Fight Club“ agierte, nicht geschauspielert. Das merkt man, als er sich über eine Fan-Choreographie freut, die aus Papierbögen zeitgleich auf den Rängen das Bandlogo Triad zaubert. „So sind nur die Deutschen, so organisiert!“

Bei den Hits der Band „Kings and Queens“, „This Is War“ oder „Closer to the Edge“ fordert Jared Leto die Fans nachhaltig zum kollektiven Hüpfen auf. „30 Seconds to Mars“ macht mobil.

Unterbrechung: Schrecksekunde kurz vor Konzertende

12 000 Anhänger waren am Montag in der Arena vom Konzert von „30 Seconds to Mars“ begeistert. Doch kurz vor Ende des Auftritts gab es eine Schrecksekunde. Sänger Jared Leto holte Fans zum gemeinsamen Rocken auf die Bühne. Dabei stürzte ein Fan im Gedränge kurz vor der Bühne und fiel zu Boden. Der Sänger stoppte sofort die Musik und dirigierte die Menge über das Mikrofon zurück. Der Person konnte so geholfen werden. Der Unfall ging nach Anfrage glimpflich aus. Das Konzert wurde planmäßig fortgesetzt.