Mit ihrem neuen Album „The Beginning“ wollen die „Black Eyed Peas“ an alte Erfolge anknüpfen. Bei der Neufassung des Klassikers „The Time Of My Life“ schocken sie mit harten Elektro-Beats. Trotzdem hat die Hit-Maschine wieder zugeschlagen.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich ein Produzent wieder den Klassiker „The Time Of My Life“ aus dem Film „Dirty Dancing“ vornehmen würde. Dabei gilt der Song eigentlich als fast unmögliche Vorlage für einen modernen Remix. Wenn aber Musiker eh wie ein Gummiball zwischen den Genres hin und her flippen, dann scheuen sie sich auch nicht vor solch einem Mammutprojekt: „Wenn mir jemand begegnete, der die „Black Eyed Peas“ nicht kennen würde, und mich fragte, welche Musik wir machten, würde ich ihm antworten, dass wir Pixel miteinander verbinden“, erklärt Will.I.Am von den „Black Eyed Peas“.
Die Neufassung „The Time (Dirty Bit)“ ist die erste Single aus dem neuen Album „The Beginning“, das an den gigantischen Erfolg des Vorgängers „The E.N.D.“ Zehn Songs hatten die Black Eyed Peas (Will.I.Am, Stacy „Fergie“ Ferguson, Apl.De.Ap und Taboo) ausgekoppelt – alle schafften es in die amerikanischen Top Ten. anknüpfen soll. „Boom Boom Pow“ hält gar den Rekord des bestverkauften Song-Downloads innerhalb einer einzigen Woche. Auf der alljährlich erstellten Forbes-Liste der am besten verdienenden Musiker rangiert der Alternative Hip-Hop-Act knapp hinter Madonna auf dem 10. Platz – bei einem jährlichen Umsatz von 48 Millionen Dollar.
Harter Elektro-Beat contra Kerzenschein-Atmosphäre
Wer glaubt die „Black Eyed Peas“ versuchen einfach, auf der Erfolgswelle weiter zu reiten, erfährt schon nach 50 Sekunden den ersten Schock. Nach dem seichten Refrain des Klassikers „The Time Of My Life“ setzt ein harter minimalistischer Elektro-Beat ein, der die Original-Kerzenschein-Atomsphäre konterkariert. Ob sie mit diesem harten Sound allerdings bei sämtlichen Radio-Stationen auf Heavy-Rotation gesetzt werden, darf bezweifelt werden. Über die Single sagt Sängerin Fergie: „Mit dem Song feiern wir diese tolle Zeit in unserem Leben. Wir waren auf der ganzen Welt auf Tour, standen in den größten Stadien voller Menschen, die nur gekommen waren, um uns zu sehen - das ist das Allergrößte! Nach den Shows ging’s in die Clubs, um mit den Fans zu feiern, das sind die Momente, an die wir uns erinnern wollen.“
Eine Spur ruhiger wird es bei den nächsten Songs „Light Up The Night“ und „Love You Long Time“, die ihre Wurzeln im typischen „Black Eyed Peas“-Gewand aus HipHop-Style, Club-Beats und eingängigem Refrain haben. Während sich Xoxoxo mehr auf den HipHop konzentriert, gehen Someday und Whenever wieder in die Dancefloor-Richtung. Ein absoluter Hit wird sicherlich „Fashion Beats“. Dafür bedienten sich der neu ins Boot geholte Produzent DJ Ammo sowie Will.I.Am bei dem Chic-Klassiker „My Forbidden Lover“. Das Ergebnis wird schon bald in vielen Clubs die Tanzflächen zum Kochen bringen.
David Guetta ist wieder Co-Produzent
Einer darf beim neuen Album natürlich nicht fehlen: Auch DJ-Superstar David Guetta – er produzierte „I Gotta Feeling“ für die „Black Eyed Peas“ – taucht wieder als Co-Produzent auf. Auf sein Konto geht unter anderem das Lied „The Best One Yet (The Boy)“, bei dem Fergies Klangfarbe perfekt eingesetzt wird.
Ob die Black Eyed Peas nach ihrer Zusammenarbeit mit dem Franzosen Guetta überhaupt noch als Hip-Hop-Band durchgehen können, wird im Moment in Amerika heiß diskutiert. Das sieht Will.I.Am gelassen: „Es gibt kaum jemanden der Hip-Hop stärker personifiziert als ich“, raunzt er mit ironisch hochgezogener Augenbraue in einem Interview. Es sei für ihn durchaus cool, bei Hip-Hop-Fans als Genreverräter zu gelten. „Hip-Hop macht sich im Moment selbst klein, weil die gesamte Community auf die Stilhüter hört, die vorgeben, was Hip-Hop zu sein hat. Schlauer wäre es zu zeigen, was Hip-Hop sein kann. Genau an diesem Punkt setzen die Black Eyed Peas an.“
Musikalische Pixel aus einer pixeligen Welt
Aufgenommen wurde das komplette Album in Hotelzimmern, rund um den Globus verteilt. „Wir sammeln musikalische Pixel, die wir zusammensetzen. Die Wahrnehmung unserer Welt wird zunehmend pixelig. Ich will herausfinden, ob dabei noch so etwas wie ein Gesamtbild entstehen kann.“, erklärt Will.I.Am. „The Beginning“ würde aktuelle Kunstströmungen aufgreifen, mit ihnen spielen und sie gleichzeitig in Frage stellen. „Am Ende zählt dann eben doch nach wie vor die menschliche Note“, fügt der Produzent hinzu.
American Music Awards
1/54
Das Fazit: Auch mit „The Beginning“ werden die „Black Eyed Peas“ wieder etliche Gold- und Platin-Auszeichnungen einheimsen. Sämtliche Stilbrüche auf dem neuen Album verzeihen die Fans, denn mit ihrem typischen Genre-Mix haben die „Black Eyed Peas“ längst ihre eigene Marke gesetzt. (mit dapd)
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