Oberhausen. .

Die Oberhausener Arena ist Austragungsort für die „Ultimate Fighting Championship“, die Meisterschaft eines äußerst brutalen Extrem-Kampfsports. Das sorgt im Vorfeld für Diskussionsstoff – die Stadt kann gegen die Pläne aber offenbar gar nichts tun.

„Ultimate Fighting Championship“ (UFC) ist ein beim „U.S. Patent and Trademark Office“ eingetragenes Markenzeichen – und in Deutschland eines der umstrittensten Kampfsportevents. Austragungsort der „UFC 122“ dieser durchnummerierten Begegnungen auf ziemlich brutaler Ebene ist die Oberhausener Arena. Das sorgt schon im Vorfeld für Diskussionsstoff, der Stadt als Ordnungsbehörde sind aber offenbar die Hände gebunden.

Vorab: Die Stadt Köln hatte im Sommer 2009 versucht, die Durchführung in der Arena innerhalb ihrer Stadtmauern zu verhindern. Vergeblich, die martialischen Kämpfe wurden in einem ausverkauften „Henkelmännsche“ ausgetragen. Im März 2010 schlug dagegen der Fernsehausschuss der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) zu. Der Rat ist zuständig für den im Lande ansässigen TV-Sender DSF und entwickelte sich zu einem starken Gegner: Er befand die massive Gewalt für „nicht akzeptabel“ und widerrief die Genehmigung für die drei Sendungen „The Ultimate Fighter“, „UFC Unleashed“ und „UFC Fight Night“ des Senders. Unter anderem kritisierten die Bayern „Tabubrüche, wie das Einschlagen auf einen am Boden liegenden Gegner“.

Teils olympische Kampfsportarten

Der Streit um die Regeln hat auch eine Vorgeschichte: 2001 hatten die Brüder Lorenzo und Frank Vertitta die UFC gekauft – sie galt damals als so gut wie pleite. Die von ihr veranstalteten Kämpfe ohne Regeln waren nach und nach in den USA verboten worden. Die Brüder führten einige Regeln, Gewichtsklassen, Doping- sowie Gesundheitskontrollen ein, um wieder Veranstaltungen genehmigt zu bekommen. Imagemäßig verkaufen sie die Kämpfe seither als „Mixed Martial Arts (MMA), eine Kombination aus zehn Kampfsportarten – teils olympischen.

Hintergedanke: Was olympisch anerkannt ist, kann als Kombination so schlecht nicht sein. Diese Argumentation übernimmt der deutsche Veranstalter Marek Lieberberg, der die UFC hier vertritt. Zum Kampfabend in Oberhausen: „Wir freuen uns, den beliebtesten Kampfsport der Welt nach unserer beispielhaften Veranstaltung im letzten Sommer wieder nach Deutschland zu holen.“ Die Freude teilen nicht alle: Die Verwaltung sei von Arena und Veranstalter bereits im Frühjahr vom jetzigen Vorhaben in Kenntnis gesetzt worden, sagt Stadtsprecher Rainer Suhr.

Keine Gefahr für die öffentliche Ordnung

Die Bereiche Recht, Öffentliche Ordnung sowie Jugend und Soziales hätten sich gemeinsam mit dem Thema beschäftigt, ebenso der Verwaltungsvorstand. Ergebnis: Die Rechtsauffassung sei eindeutig: Von der Veranstaltung gehe laut Prüfung keine Gefahr für die öffentliche Ordnung aus. Deshalb sei sie nach dem Ordnungsbehördengesetz des Landes zu genehmigen. „Es geht hier nicht um Geschmack, Moral oder Ethik“, ergänzt Rainer Suhr uns gegenüber.

Im Sinne des Jugendschutzes sei allerdings vereinbart worden, den Zutritt ab 18 Jahren zu begrenzen. „Das haben Veranstalter und Arena sofort akzeptiert“, sagt Suhr, die Einhaltung solle nicht nur durch Kräfte des Veranstalters und der Arena, sondern „gegebenenfalls auch durch uns kontrolliert werden“.