Köln. Die internationale Kampfsportorganisationn "Ultimate Fighting Championship" (UFC) will mit nach eigenen Angaben hochkarätig besetzten Kämpfen und einer Multimediashow am 13. Juni in Köln die gleichnamige Kampfsportart in Kontinentaleuropa bekannt machen.
Der Mannheimer Kampf-Profi Dennis Siver zeigt mit seinem Partner Peter Sobotta ein paar Kampftechniken des «Ultimate Fighting» in Zeitlupe. Er schlingt seine Arme um den Kopf seines Gegners, bringt ihn in eine Art Schwitzkasten und schlägt sein Knie immerfort an dessen Kinn. In Zeitlupe wirken die Bewegungen technisch einstudiert nach bestimmten Regeln, genauso wie die Abwehrhaltung des Gegners. In Echtzeit wirken sie jedoch ungleich brutaler. Die aus den USA stammenden «Mixed Martial Arts» sollen mit einer großen Premiere am 13. Juni in Köln nach Erfolgen in England und Irland auch nach Kontinentaleuropa schwappen, wie die amerikanischen Veranstalter am Dienstag in Köln betonten. Aufgrund ihrer extremen Methoden sind die «Mixed Martial Arts» (MMA) in Europa jedoch weitgehend umstritten.
Mischung aus unterschiedlichen Disziplinen
Die internationale Kampfsportorganisation «Ultimate Figthing Championship» (UFC) präsentiert seit 1993 die Kampfsport-Mischung unterschiedlicher Disziplinen wie Karate, Jiu-Jitsu, Ringen, Kickboxen und anderen. Auch in den USA war der Sport umstritten, die Übertragung im Kabelfernsehen wurde 1998 eingestellt. Dann führten die UFC-Eigentümer Frank und Lorenzo Fertitta und UFC-Präsident Dana White ein strenges Regelwerk ein.
«Uns geht es darum, eine Umgebung von Sicherheit und Regeln zu schaffen», bemüht sich Lorenzo Fertitta Vorbehalten entgegenzutreten. «Es ist ein Vorurteil, dass der Sport brutal ist und die Kämpfer Männer sind, die von ihren Barhockern gerollt sind», ergänzt Dana White. Es seien hoch gebildete Leute, darunter Polizeibeamte, Studenten, Mechaniker, Psychologen. Außerdem verweist er auf medizinische Checks vor und nach dem Kampf und zahlreiche Verbote bestimmter Verhaltensweisen.
Kämpfe im Käfig
Die Kämpfe in einem Octagon aus Maschendraht dauern im Allgemeinen drei Runden a fünf Minuten. Der Maschendraht ist gespannt, damit die Kämpfer angesichts der derben Schläge nicht in die Zuschauermenge stürzen. Der Kampf endet vorzeitig entweder durch Abbruch oder Aufgabe. Ansonsten ermittelten drei Punktrichter den Sieger. Die Gegner von insgesamt fünf Gewichtsklassen kämpfen barfuß mit freiem Oberkörper und mit Vier-Unzen-Handschuhen.
Gewöhnungsbedürftig mag für das europäische Publikum nicht zuletzt der Anblick sein, wenn ein 120 Kilo Mann seinen Gegner mit einem kräftigen Schlag gegen die Beine zu Boden bringt und dann mit Fäusten und mit Ellenbogen auf ihn eindrischt.
«Das Kämpfen am Boden ist technisch mit eigenen Regeln», erläutert die amerikanische UFC-Legende Randy Couture. «Es ist nicht eine Geringschätzung. Es ist einfach eine andere Dimension des Kampfes.« Für ihn sei der MMA wie Schachspielen, ein strategischer Sport. »Es gibt nur dich und den anderen Kerl«, erklärt der aus dem Wrestling-Sport stammende Ex-Weltmeister.
Packend und ehrlich
»Der Sport ist unglaublich packend und total ehrlich«, sagt Marek Lieberberg, dessen Konzertagentur die Premiere in Köln organisiert. Von unvergleichlichen Emotionen und Leidenschaften, die der Sport beim Publikum hervorruft, spricht Lieberberg, und verweist darauf, dass der Sport inzwischen in 120 Ländern im Fernsehen gezeigt wird.
Zum Hauptkampf in der Kölner Lanxess Arena treten den Angaben zufolge die UFC-Champions Wanderlei Silva und Rich Franklin gegeneinander an. Die Deutschen Siver und Sobotta werden auch jeweils einen Kampf bestreiten. «Es ist so, als käme die Championsleague nach Deutschland», freut sich Sobotta. So würde in Deutschland endlich anerkannt, dass es eine richtiger Sport sei. (ddp)
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