Der Hotelbranche in Oberhausen geht es gut. Das liegt an attraktiven Angeboten – und an Magneten wie dem Centro.

Nicht nur Essen, auch Oberhausen ist Kulturhauptstadt. Dieser Titel und vor allem das damit verbundene Programm soll Touristen in unsere Stadt locken. Doch welche Übernachtungsmöglichkeiten bieten sich denen überhaupt? Unter anderem darüber sprach Volontär Matthias Düngelhoff mit Burkhard Koch, dem Geschäftsführer der Oberhausen Tourismus & Marketing GmbH, und dessen Mitarbeiter Michael Schmitz.

Ist die Bandbreite an Übernachtungsmöglichkeiten in Oberhausen groß genug?

Koch: Wir bedienen jedes Segment. Von Hotels unterschiedlicher Kategorien über die Ferienwohnung bis hin zum Hostel ist alles vertreten. Von daher sind wir da sicherlich nicht schlecht aufgestellt. Zumal mit der Eröffnung des B & B Hotels am Centro auch der Zwei-Sterne-Plus-Bereich abgedeckt ist. Somit sind vom Zwei- bis Vier-Sterne-Segment alle Kategorien vertreten. Trotzdem glaube ich, dass die Stadt durchaus noch zwei Hotels vertragen könnte. Beide im Drei-Sterne-Bereich, eines am Centro, das andere in der Stadtmitte.

Besteht da tatsächlich Bedarf?

Koch: In den letzten Jahren haben wir jedes Jahr steigende Übernachtungszahlen verzeichnet. Selbst für 2009 gehen wir von einem Plus aus. Im Moment fehlen uns noch die Zahlen für den Dezember, aber bis November haben wir schon ein Plus von vier Prozent verzeichnet. Und erfahrungsgemäß ist der Dezember ein starker Monat, bedingt durch den Weihnachtsmarkt am Centro und den Weihnachtswald. Wir glauben sogar, dass die Zahl der touristischen Übernachtungen die Krise 2009 abgeschwächt hat. Denn zu Messezeiten in Essen oder Düsseldorf profitieren die örtlichen Hoteliers. Im letzten Jahr sind jedoch einige Messen ausgefallen oder wurden zumindest verkleinert.

Wie viele Betten stehen den Gästen in Oberhausen überhaupt zur Verfügung?

Schmitz: Wir reden zurzeit über etwa 1800 Betten in Hotels oder Gasthöfen. Dazu kommen Anbieter von gut 35 Ferienwohnungen in Oberhausen mit denen wir als OTM kooperieren. Das heißt, wir vermitteln über unsere Homepage Gäste an die Anbieter und wir zertifizieren die Wohnungen auch.

Koch: Es ist ein positives Zeichen, dass sich die Bettenzahl in den letzten Jahren immer weiter erhöht hat. Für uns ist das ein Zeichen dafür, dass die Hotelbranche Oberhausen für sich entdeckt hat. Zum einen wegen der guten Erfahrungen und den Magneten wie dem Centro oder dem Metronom-Theater, zum anderen auch wegen des Kulturhaupt-stadtjahres.

Glauben Sie denn, dass man am Ende des Jahres Ruhr2010 an den Übernachzungszahlen ablesen kann?

Koch: Solche Vorhersagen sind natürlich schwierig. Damit muss man vorsichtig sein. Grundsätzlich rechnet man jedoch mit rund vier Millionen Besuchern der Kulturhauptstadt. Auf die fünf Portalstädte Essen, Duisburg, Bochum, Dortmund und eben auch Oberhausen wären das etwa 800 000 Besucher. Darin sind aber auch Einheimische, die das Programm besuchen oder Tagesbesucher aus den umliegenden Regionen eingerechnet. Wie viele Menschen tatsächlich auch hier übernachten werden, ist nicht vorhersagbar.

Erreicht die Oberhausen Tourismus & Marketing GmbH denn die Besucher überhaupt?

Koch: Ich denke, dass wir mit dem Ruhr-Vistitor-Centre am Centro und den beiden Ruhr-Visitor-Lounges gut aufgestellt sind. Wir arbeiten aber weiterhin an unserer Transparenz und wollen vor allem Multiplikatoren in den Hotels erreichen, damit die ihre Gäste noch besser über anstehende Ruhr2010-Ereignisse informieren können. Auch Taxifahrer sind in dem Zusammenhang wichtig.

Schmitz:Wir überlegen auch, entsprechende Schulungen anzubieten und erarbeiten außerdem zusätzliche digitale Flyer.