Oberhausen. Die Bezirksregierung sieht eine mögliche Ursache für den aufgeweichten Deich in einer Kuhherde. Doch warum waren die Tiere überhaupt da?

Die Lage am Ruhrdeich entspannt sich nach den heftigen Regenfällen der vergangenen Tage. Verantwortliche der Stadt Oberhausen blicken optimtistisch auf die nächsten Tage. Die wichtigste Botschaft für den Moment: Der Deich hat gehalten.

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Warum aber weichte der Schutzwall überhaupt auf? Zumal das letzte Extremereignis erst zwei Jahre her ist. Hätte der Deich da nicht widerstandsfähiger sein müssen? Die Bezirksregierung in Düsseldorf hat in einer Pressemitteilung eine mögliche Ursache genannt: Kühe, die verbotenerweise den Deich betreten hätten. Wörtlich heißt es: „Bei einem Abschnitt des Deiches wurde außerdem auf 500 Metern Breite die schützende Grasnarbe durch das Überqueren einer Kuhherde erheblich beschädigt, was zu möglichen Erosionsschäden und Deichversagen führen könnte.“

Aufgeweichter Deich in Oberhausen: Kühe büxten über umgekippten Zaun aus

Auf Facebook sorgte dieser Passus für eine Diskussion: Welchen Einfluss hatten die Tiere? Warum waren sie da? Oder ist die Ursache nicht vielmehr, dass der Deich nicht ausreichend saniert ist?

Fotostrecke: Hochwasser in Oberhausen - Feuerwehr im Einsatz

Auch im Dunkel wird der Deich in Oberhausen gesichert.
Auch im Dunkel wird der Deich in Oberhausen gesichert. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke
Auch im Dunkel wird der Deich in Oberhausen gesichert.
Auch im Dunkel wird der Deich in Oberhausen gesichert. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke
Auch im Dunkel wird der Deich in Oberhausen gesichert.
Auch im Dunkel wird der Deich in Oberhausen gesichert. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke
Auch im Dunkel wird der Deich in Oberhausen gesichert.
Auch im Dunkel wird der Deich in Oberhausen gesichert. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke
Auch im Dunkel wird der Deich in Oberhausen gesichert.
Auch im Dunkel wird der Deich in Oberhausen gesichert. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke
Auch im Dunkel wird der Deich in Oberhausen gesichert.
Auch im Dunkel wird der Deich in Oberhausen gesichert. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern.
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern.
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern.
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern.
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern.
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern.
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern. © Oberhausen | Michael Dahlke
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern.
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern.
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern.
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern.
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern. © Oberhausen | Michael Dahlke
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern.
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern. © Oberhausen | Ralf Rottmann
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern.
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern. © Oberhausen | Michael Dahlke
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern.
Hochwasser an Rhein und Ruhr am Samstag hier am Ruhrpark in Oberhausen. Feuerwehr und THW sind dabei den Ruhrdeich zu sichern. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
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Die einzige Kuhherde, die sich in diesem Bereich bewegt, ist die der Mülheimer Landwirtsfamilie Kamann. Die rund 70 Kühe starke Herde bewegt sich frei auf den Wiesen entlang des Ruhrbogens und lebt größtenteils draußen. Das Hochwasser hatte auch die kräftigen Tiere in eine missliche Lage gebracht. Weil sie nicht mehr zurückkonnten, mussten sie über die Straße auf die andere Uferseite gebracht werden. THW und Feuerwehr halfen dabei, die Kühe zu evakuieren.

Iris Kamann bestreitet nicht, dass ihre Tiere auf dem Deich waren. Dass diese aber eine Mitschuld an dem aufgeweichten Deich haben, glaubt sie nicht. „Da bin ich skeptisch.“ Es gebe auch viele Spaziergänger, die auf dem Deich wären.

Aber warum waren die Kühe überhaupt da? Dafür gibt es nach Auffassung der Landwirtin eine einfache und einleuchtende Erklärung: Aufgrund des Hochwassers sei der massive Zaun aus Stahlrohren umgekippt, der die Tiere normalerweise daran hindert, den Abschnitt zu betreten. „Dann sind einige Kühe wohl ausgebüxt, um sich das mal genauer anzuschauen“, vermutet Iris Kamann. Bei den Wassermassen könne der Zaun nicht halten, glaubt sie.

Kuhherde auf Deich: Das sagt die Leiterin des Mülheimer Umweltamtes

Auf Nachfrage erklärt die Leiterin des Mülheimer Umweltamtes Ulrike Bresa: „Weil wir wissen, dass Kühe die Grasnarbe von Deichen beschädigen können, lassen wir in Mülheim schon seit Jahren die Haltung von Weidetieren auf Deichen nicht mehr zu und halten Kühe mit Absperrungen fern. Die sind sehr schwer und legen sich gerne auf das blanke Erdreich, gerade im Sommer.“ Schützendes Gras könne so nicht gut nachwachsen. Eine Ausnahme bildeten Schafe, so Bresa: „Schafe werden ganz gezielt auf Deichen eingesetzt als eine Art Landschaftspfleger, sie halten die Grasnarbe kurz und verfestigen sie, so dass diese nicht so schnell aufweicht.“ Außerdem düngten die Hinterlassenschaften der Schafe das Gras auf den Hochwasserschutzwällen.

Die Kuhherde der Mülheimer Landwirtsfamilie Kamann lebt im Ruhrbogen. Bei niedrigem Wasser kann sie durch den Fluss gehen, um die Seite zu wechseln. (Archivbild)
Die Kuhherde der Mülheimer Landwirtsfamilie Kamann lebt im Ruhrbogen. Bei niedrigem Wasser kann sie durch den Fluss gehen, um die Seite zu wechseln. (Archivbild) © FUNKE Foto Services | Martin Möller