Oberhausen. Das leise Summen der Elektrobusse soll künftig den ÖPNV in Oberhausen prägen. Das ist gut für den Klimaschutz. Diese Pläne hat die Stoag.

In den kommenden Jahren stehen beim Nahverkehrsunternehmen Stoag in Oberhausen hohe Investitionen an. Genaue Summen nennt die Stoag-Spitze derzeit nicht. Es ist von „viel Geld“ die Rede. Die Stoag hofft dabei auf Zuschüsse in beträchtlicher Millionenhöhe von Bund und Land, denn: Es geht um den Ausbau der Infrastruktur für die Elektromobilität und um die Erweiterung der Elektro-Fahrzeugflotte.

Mehr Elektro-Busse im ÖPNV – das ist bundesweit und international ein wichtiges Vorhaben, um den Klimaschutz in den Städten und Regionen voranzubringen. Das gilt in ganz besonderer Weise für das dicht besiedelte Oberhausen.

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Dafür genügt es nicht allein, Elektrobusse in immer größerer Anzahl anzuschaffen. Auch die nötige ÖPNV-Infrastruktur muss bei den Nahverkehrsunternehmen Schritt für Schritt geschaffen werden. Die Stoag plant nicht allein neue Ladestationen auf dem Betriebsgelände an der Max-Eyth-Straße, sondern investiert auch in den Umbau und die Erweiterung des Betriebshofs.

Werkstatt und Abstellanlagen müssen umgestellt werden

Stoag-Chef Werner Overkamp an einer der neuen Ladesäulen für die Elektrobusse.
Stoag-Chef Werner Overkamp an einer der neuen Ladesäulen für die Elektrobusse. © FFS | Kerstin Bögeholz

Werkstatt und Abstellanlagen müssen auf die Anforderungen des batterieelektrischen Antriebs eingestellt werden, heißt es. Das führt zu Veränderungen, die von außen wahrnehmbar sind: So wird der derzeit an den Betriebshof angrenzende Parkplatz P4 überplant, um dort das Abstellen von Linienbussen und das Laden an neuen Ladestationen zu ermöglichen.

„Der Umbau bei laufendem Betrieb mit anfänglichem Parallelbetrieb von Elektro- und Dieselfahrzeugen wird eine große Herausforderung“, sagt Stoag-Chef Werner Overkamp. „Wir investieren in den kommenden Jahren viel Geld, damit der ÖPNV in Oberhausen klimafreundlich ausgerichtet werden kann.“ Für den Umbau des Betriebshofes sei dringend finanzielle Unterstützung von Bund und Land nötig; eine konkrete Entscheidung darüber stehe aber noch aus.

Neue Trafo-Stationen im Oberhausener Stadtgebiet

Unterdessen ist an vielen Stellen im Oberhausener Stadtgebiet zu sehen, dass die Umstellung des ÖPNV-Betriebs auf den Elektroantrieb voranschreitet. An vier Endhaltestellen sind neue Trafo-Stationen entstanden. Es handelt sich dabei um die Endhaltestellen Everslohstraße, Wehrstraße, Goerdelerstraße und Hirschkamp. Ab sofort ist hier also die so genannte „Endpunkt-Ladung“ von Elektro-Linienbussen möglich. Zugleich sind auf dem Betriebshof selbst 18 Ladestationen neu entstanden. Hier können die Busse über Nacht mit Strom betankt werden.

Die Nachfrage nach fabrikneuen Elektrobussen ist derzeit bundesweit und international riesig: Die Lieferung von 15 bestellten Fahrzeugen, die nach entsprechender Ausschreibung vom niederländischen Hersteller VDL kommen, hat sich deutlich verzögert. Eigentlich sollten die Busse bereits Ende 2022 nach Oberhausen geliefert werden. Jetzt ist damit erst zum Jahreswechsel 2023/2024 zu rechnen. Diese Busse sollen auf den Linien SB 97 und 952, 953 und 961 sowie 954 und 956 zum Einsatz kommen.

Um den Jahreswechsel 2024/2025 folgt dann der nächste wichtige Schritt zum zeitgemäßen Ausbau der Stoag-Fahrzeugflotte. Dann werden weitere 23 Elektrobusse erwartet. Das Land NRW unterstützt die Stoag bei dieser Anschaffung. Die entsprechenden Zuschüsse sind genehmigt.

Die Kosten für einen E-Bus betragen rund 560.000 Euro; ein Dieselbus ist bereits für etwa 230.000 Euro zu haben. Die Mehrkosten des E-Busses betragen also rund 330.000 Euro. Der Zuschuss durch das Land NRW beläuft sich auf 60 Prozent der Mehrkosten – beträgt also rund 200.000 Euro. Zudem besteht die Chance, dass der Bund die Investitionen der Stoag in ihre Bus-Flotte noch ergänzend fördert.

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