Oberhausen. Das Oberhausener Nahverkehrsunternehmen Stoag freut sich über gute Nachfrage beim Deutschlandticket. Das zeigt die aktuelle Bilanz.

Die Stoag sieht sich auf einem guten Weg, wenn es um die ÖPNV-Perspektiven in Oberhausen geht. Bis zum 30. August 2023 hat das Nahverkehrsunternehmen 17.300 Abonnenten für das Deutschlandticket zum Preis von 49 Euro monatlich gewinnen können.

Darin enthalten sind allerdings auch jene rund 10.000 Dauerkunden, die ihr vorheriges Abo-Ticket umgestellt haben und nun mit dem preiswerteren Deutschlandticket unterwegs sind. Zudem ist seit 1. August das Deutschlandticket Schule zum Preis von 29 Euro auf dem Markt. In Oberhausen sind die bestehenden Schokotickets entsprechend umgestellt worden. Insgesamt gibt es hier nun 12.000 Abonnements des Deutschlandtickets Schule.

Alles in allem hat die Stoag jetzt rund 32.500 Abonnenten, denn einige haben ihr altes Abo-Ticket (etwa Ticket 2000 oder Bärenticket) behalten – diese Kundinnen und Kunden kommen zur Abo-Bilanz also noch hinzu. Diese Zahlen hat Stoag-Chef Werner Overkamp jetzt bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2022 des Unternehmens genannt.

Zuschussbedarf der Stoag ist um knapp zwei Millionen Euro gestiegen

Stoag-Chef Werner Overkamp an einer der neuen Ladestationen für Elektrobusse auf dem Stoag-Betriebsgelände an der Max-Eyth-Straße.
Stoag-Chef Werner Overkamp an einer der neuen Ladestationen für Elektrobusse auf dem Stoag-Betriebsgelände an der Max-Eyth-Straße. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Wie hoch ist der Zuschussbedarf der Stoag im Geschäftsjahr 2022? Trotz gestiegener Erträge ist diese Summe auf rund 10,1 Millionen Euro gewachsen; im Jahr 2021 waren es noch 8,2 Millionen Euro Zuschussbedarf. Die Stadt muss hier für den Ausgleich sorgen und dafür knapp zwei Millionen Euro mehr zahlen als im Jahr zuvor.

Die Stoag befördert rund 28 Millionen Fahrgäste jährlich. Die Kosten für den laufenden Betrieb haben sich für das stadteigene ÖPNV-Unternehmen deutlich erhöht: Diese Summe ist um knapp fünf Millionen Euro gewachsen, von 52,8 Millionen Euro auf 57,4 Millionen Euro. Mit diesem Geld werden die 445-köpfige Belegschaft sowie 129 Busse, sechs Straßenbahnen und die ÖPNV-Infrastruktur bezahlt und unterhalten.

Das Deutschlandticket ist mit 49 Euro viel günstiger als die vorherigen Abo-Angebote wie etwa das Ticket 2000 oder das Bärenticket. Das führt in diesem Bereich zu hohen Einnahmeverlusten bei der Stoag. Bund und Länder gleichen diese Mindereinnahmen im Jahr 2023 vollständig aus. Stoag-Chef Werner Overkamp dringt auf eine verlässliche Anschluss-Regelung für diesen wichtigen Finanzausgleich: „Wir brauchen dringend die Zusage von Bund und Ländern, die Finanzierung des Deutschlandtickets auch über das Jahr 2023 hinaus sicherzustellen“, sagt der Stoag-Chef.

Auch in Sachen Elektromobilität sieht sich die Stoag unterdessen auf einem guten Kurs: An vier Haltestellen sind neue Trafostationen aufgebaut worden. Auf dem Betriebsgelände an der Max-Eyth-Straße gibt es zudem 18 neue Ladestationen. Zum Jahreswechsel sollen 15 neue Elektrobusse in Dienst gestellt werden. Sie kommen auf den Linien SB 97 und 952, 953 und 961 sowie 954 und 956 zum Einsatz. Ein Jahr darauf sollen weitere 23 Elektrobusse folgen.

Schnellbuslinie SB 90 bis Mülheim verlängert

Für Pendlerinnen und Pendler aus Oberhausen gibt es unterdessen ab sofort eine neue Möglichkeit, per ÖPNV auf schnellem Weg die S-Bahn durch das zentrale Ruhrgebiet zu erreichen. Der SB 90-Linienbus der Stoag endet im Süden von Oberhausen nicht mehr an der Haltestelle Ruhrpark. Die wichtige Schnellbuslinie ist hier verlängert worden und fährt nun über Mülheim-Styrum (S-Bahnhof) weiter bis Mülheim Friesenstraße. An der Haltestelle Mülheim-Styrum (S-Bahnhof) ist das schnelle Umsteigen auf die S- und Regionalbahnen möglich.

Auf diese wichtige Neuerung im Stoag-Liniennetz hat Stoag-Chef Werner Overkamp jetzt bei der Vorstellung der Jahresbilanz des Unternehmens hingewiesen. „Mit dem jüngsten Fahrplanwechsel im August ist in Zusammenarbeit mit der Ruhrbahn dieser langgehegte Wunsch der Stoag realisiert worden“, sagte Werner Overkamp mit Blick auf die überraschende SB-90-Verlängerung.