Oberhausen. Für 21. und 22. Oktober rechnen die Veranstalter mit einer Anmeldeflut. Minigolf-Triathleten müssen auch an Tablet und mit VR-Brille bestehen.
Die Vorjahres-Weltmeisterin im Minigolf heißt Nicole Gundert und kommt aus dem von Oberhausen gerade mal 41 Autobahnkilometer entfernten Heiligenhaus. Andere Asse des großen Sports für kleine Bälle beugen sich im noch näheren Bottrop über die Betonbahnen. Und doch ist Oberhausens alte Mitte am 21. und 22. Oktober der erste und bisher einzige Schauplatz eines „Minigolf Triathlon Weltpokals“. Mit Betonung auf Triathlon.
Zu verdanken ist diese Weltpremiere in einer sonst nur für ihren „Topgolf“-Abschlags-Trainingsbau bekannten Stadt dem neuen Job von Volker Köster. Der Videokünstler, bislang bekannt als Technik-Manager der Kurzfilmtage, führt online jetzt den vielversprechenden Titel „Chief Creator of Opportunities“. Das übersetzt sich seit Jahresbeginn in die Stabsstelle „Neue Medien“ im Bert-Brecht-Bildungszentrum. Und dort soll der achtbare Bestand an Laptops und VR-Brillen nun einer schlagzeilenträchtigen Verwendung zugeführt werden.
Dazu musste sich der 57-Jährige gar nicht mal weit umsehen, hatte doch bereits beim letzten herbstlichen Cityfest der „Supermarkt der Ideen“ in der Goebenstraße seine hölzernen Minigolf-Bahnen mit Oberhausener Dekor am Eduard-Berg-Platz aufgebaut. So wurden der Verein „Hand drauf!“ und das Kreativlabor von Fraunhofer Umsicht – aber auch die Literarische Gesellschaft Oberhausen – zu Mitspielern dieses VHS-Coups. Bereits während des erwartbar hochsommerlichen Feierabendmarktes am Donnerstag, 7. September, auf dem Saporischschja-Platz dürfen hoffnungsvolle Minigolfer von 16 bis 20 Uhr ihr Triathlon-Potenzial testen.
Holzbahn mit dem „Slinky“-Kringel en miniature
Schließlich hat der Neue-Medien-Mensch die „dopingfreie Präzisionssportart Minigolf“ (so Volker Köster) um zwei virtuelle Disziplinen erweitert: nämlich Minigolf am Tablet und Minigolf mit VR-Brille. Gespielt werde jeweils nach dem Reglement des (in Deutschland heimischen) Weltverbandes. Jede Spielerin und jeder Spieler hat maximal sieben Versuche. Die Ausrichter kalkulieren mit 20 Minuten pro Disziplin. „Mit Gewalt geht bei unseren Bahnen nichts“, weiß Boris Dresen vom Kreativlabor. Um die O-B-E-R-H-A-U-S-E-N-Buchstabenfolge zu umspielen, sei vielmehr Ballgefühl gefragt. Gleiches gilt für den „Slinky“-Kringel en miniature oder den Looping im angeschrägten Oberhausener „O“.
Damit auch die virtuellen Teil-Disziplinen des Triathlons zum großen Zuschauersport werden, wollen Köster und seine Mitstreiter an beiden Weltcup-Tagen eigens ein „Sportstudio“ im VHS-Foyer einrichten: Anna Polke und Klaus Zwick vom Ensemble des Theaters Oberhausen haben als gewiefte Moderatoren zugesagt. Ein Großbildschirm überträgt das Geschehen von den VR-Brillen. „Wenn’s ganz gut läuft“, raunt Volker Köster, „streamen wir weltweit“.
Anmeldungen sind ab sofort per Mail möglich
Anmeldungen nimmt dieser offene Weltpokal ab sofort entgegen, per Mail an info@obwp.de – „wir werden sicher von Anmeldungen überschwemmt“. Übrigens ist dieser Triathlon ausdrücklich kein Ereignis nur für Einzelkämpfer. Wer sich zu dritt anmeldet, kann die drei Disziplinen nach den individuellen Talenten verteilen. Termin-Slots vergeben die Veranstalter nach Anmeldeeingang. Der Cityfest-Samstag, 21. Oktober, ist für die Vorausscheidung vorgesehen. Im Finale am Sonntag, 22. Oktober, sind dann noch die fünf besten Teams und Solisten dabei.
Vordenker Köster sieht seinen Weltpokal (den die Sieger als Trophäe aus dem Laserdrucker erhalten werden) jedenfalls „getragen von einer Welle der Sympathie“. Aus seiner Sicht zeichnet genau dies Oberhausen aus: „Mit netten Leuten kann man hier sofort etwas auf die Beine stellen.“ Selbst einen Triathlon-Weltpokal.