Oberhausen. Ein Jahr nach dem Sprengstoff-Anschlag auf das Büro der Linken in Oberhausen schließt die Staatsanwaltschaft den Fall ab. Die Linken sind sauer.

Der Sprengstoff-Anschlag auf das Parteibüro der Oberhausener Linken im vergangenen Sommer bleibt unaufgeklärt. Die zuständige Staatsanwaltschaft Duisburg hat die Ermittlungen eingestellt. Es gebe keine weiteren Untersuchungsansätze, um den Fall aufzuklären, bestätigt eine Sprecherin auf Nachfrage.

Am 5. Juli 2022 erschütterte eine Explosion in den frühen Morgenstunden die Oberhausener Innenstadt. Das Büro der Linken an der Elsässer Straße wurde dabei völlig zerstört, große Schäden gab es auch an einem Reisebüro und einem Friseursalon auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Für die Linken war schnell klar: Die Attentäter haben aus politischen Motiven gehandelt, kommen vermutlich aus dem rechten Spektrum. Als Angriff auf die Demokratie werteten weite Teile der Politik das Attentat. Doch die Täter bleiben weiter unbekannt. >>> Zum Nachlesen: Explosion: Anschlag auf das Linke Zentrum in Oberhausen

Nach dem Anschlag war das Büro der Oberhausener Linken in der Innenstadt nicht mehr zu nutzen.
Nach dem Anschlag war das Büro der Oberhausener Linken in der Innenstadt nicht mehr zu nutzen. © FUNKE / Foto Services | Gerd Wallhorn

Die Oberhausener Linken kritisieren die Einstellung der Ermittlungen. In einer schriftlichen Erklärung fordern sie, „dass weitere Schritte unternommen werden, um die Täter dingfest zu machen“. Ratsfraktions-Chef Yusuf Karacelik: „Der Angriff auf unsere Räume war ein gezielter Anschlag auf unsere politische Arbeit und unsere Utopie einer solidarischen Gesellschaft für alle Menschen. Wir gehen nach wie vor von einem Angriff rechtsgerichteter Kräfte aus. Wir kritisieren deutlich, dass die Ermittlungen für abgeschlossen erklärt wurden. Das kann doch wohl nicht alles gewesen sein, es hätten Menschen sterben können.“ >>> Zum Thema: Nach dem Anschlag: Stadt Oberhausen bekundet Solidarität

Ihre politische Arbeit werde die Partei „unbeirrt fortsetzen“, heißt es weiter. Und dafür haben sie bereits einen neuen Treffpunkt gefunden: Die Linken haben ihr zerstörtes Parteibüro verlassen und ziehen ganz in die Nähe: Am 8. September eröffnen sie an der Elsässer Straße 20 den „Paroli-Treff“. Der Standort dient dem Kreisverband, der Ratsfraktion, der Linksjugend und dem Verein Paroli als neue Anlaufstelle und ist zudem Bürgerbüro der Bundestagsabgeordneten Kathrin Vogler aus Steinfurt. >>> Lesen Sie auch: Nach Anschlag: Hilfe aus dem Bundestag für Linke Oberhausen