Oberhausen. Nach einem Sprengstoff-Anschlag auf das Linken-Zentrum in Oberhausen sitzt der Schock tief. Eine Bundestagsabgeordnete bietet konkrete Hilfe an.

Nach dem Sprengstoff-Anschlag auf das Linken-Zentrum in der Oberhausener Innenstadt reißen die Solidaritätsbekundungen nicht ab. Bei einer erneuten Kundgebung vor dem mit Brettern verrammelten Büro an der Elsässer Straße kündigte die Linken-Bundestagsabgeordnete Kathrin Vogler an, beim Wiederaufbau des am frühen Dienstagmorgen schwerbeschädigten Zentrums zu helfen und zum 1. August zu einem ihrer offiziellen „Bürgerinnen/Bürger-Büros“ zu erklären.

Demonstration und Kundgebung vor dem attackierten Linken-Zentrum in Oberhausen am Samstag, 9. Juli.
Demonstration und Kundgebung vor dem attackierten Linken-Zentrum in Oberhausen am Samstag, 9. Juli. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Die Abgeordnete aus dem Wahlkreis Emsdetten erhofft sich durch diesen Schritt mehr mediale Aufmerksamkeit. Bis zu dessen Ausscheiden aus dem Bundestag im vergangenen Jahr fungierte das Linken-Zentrum in Oberhausen noch als Abgeordneten-Büro für Niema Movassat. Das verschärfe die Dramatik des Anschlags noch einmal, erklärte Vogler, die neben ihrem Wahlkreisbüro in Emsdetten auch Büros in Paderborn und Hamm unterhält. „Dieser Anschlag soll uns alle treffen, uns alle einschüchtern“, kommentierte sie am Samstag in Oberhausen das Sprengstoff-Attentat. „Und wir zeigen: Wir lassen uns nicht einschüchtern.“

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Mehrere Hunderte Menschen waren am Samstag zur Kundgebung mit anschießender Demonstration gekommen. Gewerkschaftsvertreter wie Jörg Schlüter (IG Metall) und Zeynep Bicici (IG BAU) zeigten ebenso Präsenz wie die Gruppe „Omas gegen rechts“, Oberhausens Juso-Chef Tim Tzscheppan und SPD-Landtagsabgeordneter Freddy Cordes.

Demonstration gegen rechte Gewalt am Samstag, 9. Juli, in Oberhausen.
Demonstration gegen rechte Gewalt am Samstag, 9. Juli, in Oberhausen. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Die Explosion am Dienstag gegen 3.30 Uhr in der Oberhausen City hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Ermittler sprechen mittlerweile von einem gezielten Sprengstoff-Anschlag gegen das Linken-Zentrum. Die Linken verorten den oder die Täter im rechten Spektrum, Linken-Politikerin Nina Eumann berichtete am Samstag in Oberhausen von Drohbriefen und Hakenkreuz-Schmierereien an Linken-Zentren landesweit. „Nun erleben wir eine neue Dimension rechter Gewalt“.