Oberhausen. 20 Jahre Ruhr in Love! Das große Elektro-Festival lockt nach Oberhausen. Lilly Palmer legt auf. Getränke zahlen Raver erstmals mit einem Armband.
Der Olga-Park ist seit Montag eine der größten Baustellen der Stadt. Bagger fahren Barken auf. Mitarbeiter errichten Pavillons. Kabeltrommeln stehen neben Blumenbeeten. Technik-Geräte türmen sich neben Wanderwegen. Das Elektro-Festival „Ruhr in Love“ feiert am Samstag, 1. Juli, schallstarken Geburtstag.
Seit 20 Jahren mischen Techno, House, Trance und EDM bereits die Sause auf. „Wir erwarten 36.000 Fans“, sagt Festival-Chef Oliver Vordemvenne. Das entspricht der Besucherzahl aus dem Vorjahr - und ist damit das größte Musikfestival in Oberhausen. „Der Olga-Park bietet ideale Bedingungen. Die Anbindung mit Bus und Bahn stimmt. 80 Prozent unserer Besucherinnen und Besucher reisen nicht mit dem Auto an.“
2003 tanzten sie zur Premiere noch im Nordsternpark in Gelsenkirchen. „Wir hatten damals mit 8000 Feiernden kalkuliert. Es kamen aber 17.000 Fans.“ Die Vielfältigkeit vieler kleiner Tanzflächen statt einer großen Monster-Stage sei in Europa nahezu einmalig. Bei der Suche nach einem größeren Standort wurde der Ausrichter schnell in Oberhausen-Osterfeld fündig. „Das Gelände ist groß genug, damit wir nicht wieder umziehen müssen. Außerdem besitzt die Parkanlage mit ihren verspielten Elementen einen besonderen Charme.“
Ruhr in Love 2023: Topstar der Dance- und Electronic-Szene
Das Line-up war in diesem Jahr beinah ein Selbstläufer. Zur Geburtstagsparty bauen die Macher erstmals zwei Hauptbühnen (Center-Stages) auf. Diese befinden sich im kleinen Amphitheater in der Parkmitte und auf der großen Wiese hinter dem Wasserlauf am Eingang. Zwischen 17.30 und 19 Uhr legt mit Lilly Palmer ein Topstar der Dance- und Electronic-Szene auf. Danach sind der US-Amerikaner Shlomo und der Recklinghäuser Moguai am Zug.
„Nach der Veranstaltung bringen wir die Anlage wieder auf Stand und versuchen den Park in einem besseren Zustand zu verlassen als wir ihn vorgefunden haben“, versichert Vordemvenne. Das Wetter für den Samstag sehen die Prognosen derzeit eher durchwachsen. Es könnte regnen. „Die Temperatur passen aber“, lässt sich Oliver Vordemvenne nicht aus der Ruhe bringen. Die Voraussagen lässt der Veranstalter durch einen eigenen Festival-Meteorologen beobachten. Dieser spricht derzeit zumindest von keiner Riesenflut an Regen und sieht sogar zwischendurch Sonnenchancen.
Flüssig sein müssen die Raver diesmal nur virtuell: Mit Bargeld lässt sich auf dem Fetengelände erstmals nicht bezahlen. Die Besucher laden stattdessen einen Wunschbetrag auf ein ausgeteiltes Armband, mit dem sie an den Getränkeständen bezahlen. Das Verfahren funktioniert wie eine Prepaid-Card.
Ruhr in Love 2023: Raver zahlen im Olga-Park bargeldlos
Der Einzahlbetrag kann schon vorab über das Internet überwiesen und später auf das Armband übertragen werden. Oder das Geld wird vor Ort an Automaten einbezahlt. Vergleichbare Systeme existieren mit der Knappenkarte auch in der Arena auf Schalke. „Damit wollen wir Wartezeiten verringern.“ Restbeträge sollen zurückbezahlt werden. „Wir haben das System erstmals bei der Dortmunder Mayday eingesetzt. Trotz einiger Skepsis im Vorfeld hat es problemlos funktioniert.“
Zur An- und Abreise werden Shuttlebusse eingesetzt, die vom Hauptbahnhof Oberhausen bis zum Olga-Park fahren. Autofahrer können auf dem Festival-Parkplatz hinter der Arena Oberhausen (Arenastraße 1) parken. Von dort sind es 15 bis 20 Minuten per Fußweg bis zum Olga-Park. Die Veranstalter betonen: Autofahrer dürfen am Festivalgelände keine Besucher an der Vestischen Straße und Bottroper Straße absetzen. Die Polizei Oberhausen hat angekündigt, angesichts der tragischen Unglücke rund um die hoch dosierte Ecstasy-Pille "Blue Punisher" besonders strenge Drogenkontrollen zu unternehmen.
Der Rückbau des Olga-Parks erfolgt dann ab Sonntag. Am Mittwoch, 5. Juli, wird das Gelände der ehemaligen Landesgartenschau wieder für Spaziergänger geöffnet.
>>> Ruhr in Love 2023: Das kosten die Eintrittskarten
Das Elektro-Festival „Ruhr in Love“ bespielt am Samstag, 1. Juli, von 12 bis 22 Uhr den Olga-Park an der Vestischen Straße 45. Der Eingang befindet sich am Steigerhaus. Eintrittskarten kosten im Vorverkauf 39 Euro plus Gebühren. An der Tageskasse sind es 48 Euro.
Der Veranstalter I-Motion aus Mülheim-Kärlich bei Koblenz verspricht 400 Discjockeys, die 40 Freiluft-Tanzflächen gleichzeitig bespielen. Anschließend locken Aftershowpartys in ganz Nordrhein-Westfalen - unter anderem ab 22 Uhr bei „Hardcore Gladiators“ in der Turbinenhalle.