Oberhausen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht Air Liquide in Oberhausen. Hier entsteht eine Anlage, die Industrie klimaneutral machen soll.

Sie haben sich schon einige Male getroffen, Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Doch dieses Mal dürfte sich Schranz besonders gefreut haben, fand Steinmeier doch durchaus persönliche und wertschätzende Worte für die Stadt. Deren Entwicklung sei nur zu loben, blicke man auf die Zeiten zurück, als Oberhausen durch den Wegfall so vieler Industrie-Arbeitsplätze hart getroffen wurde. Dass Industrie auch weiter eine Zukunft hat, nur viel sauberer als früher, davon verschaffte sich Steinmeier am Dienstagvormittag einen Einblick – beim Besuch des Unternehmens Air Liquide und der dort entstehenden neuen Anlage zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff.

Oberhausen blicke nicht nur auf eine Industriegeschichte zurück, sondern investiere auch in die Zukunft, lobte Frank-Walter Steinmeier im Gespräch mit Schranz das Engagement der Stadt für die innovative Wasserstoff-Produktion – von Staatsoberhaupt zu Stadtoberhaupt. Für Fragen der Journalistinnen vor Ort an Steinmeier blieb im engen Terminplan des Bundespräsidenten allerdings keine Zeit.

Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz (links) im Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz (links) im Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Mehr als 35 Millionen Euro, knapp elf Millionen davon vom Steuerzahler gefördert, investiert Air Liquide in den Oberhausener Standort im Chemiepark von OQ Chemicals (ehemals Ruhrchemie) in Holten. Dort entsteht der sogenannte „Trailblazer“: eine Anlage zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff, Fachbegriff: Groß-Elektrolyseur. Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft: ein möglichst CO2-freier Rohstoff, der als Treibstoff für Brennstoffzellen eingesetzt werden kann, aber auch als Rohstoff in der Industrie für mehr Klimaschutz sorgt.

Air Liquide erzeugt in Oberhausen grünen Wasserstoff

Bundespräsident besucht Air Liquide

Bundespräsident Steinmeier in Oberhausen.
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Bundespräsident Steinmeier in Oberhausen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
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In bisher üblichen Anlagen wird Wasserstoff aus Erdgas gewonnen. Dabei entsteht klimaschädliches CO2. Der Elektrolyseur spaltet Wasser durch Strom in Wasserstoff und Sauerstoff. Erdgas wird nicht benötigt. Und da der Strom in Oberhausen zusätzlich aus erneuerbaren Quellen stammen soll, sprechen Fachleute von „grünem Wasserstoff“. 2900 Tonnen sollen davon Jahr für Jahr in Oberhausen entstehen. Noch in diesem Jahr, so der Plan des Unternehmens, soll die Anlage den Betrieb aufnehmen.

V.l.: Gilles Le Van (Air Liquide), Projektleiterin Johanna Hess (Air Liquide) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor dem Elektrolyseur.
V.l.: Gilles Le Van (Air Liquide), Projektleiterin Johanna Hess (Air Liquide) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor dem Elektrolyseur. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Air Liquide macht derzeit offiziell keine Angaben, an welche Unternehmen es den Wasserstoff künftig liefert. Doch es wird kein Zufall gewesen sein, dass Frank-Walter-Steinmeier auf seiner Wasserstoff-Tour am Dienstag zunächst bei Thyssenkrupp in Duisburg Station gemacht hat. Air-Liquide-Pressesprecher Andreas Voss verweist zudem auf die Pipeline, die von Holten bis Duisburg reicht. Thyssenkrupp wirbt seit langem damit, fossile Brennstoffe durch Wasserstoff zu ersetzen – mit dem Ziel einer klimaneutralen Stahlproduktion.

Erst Thyssenkrupp, dann Air Liquide

Vor seinem Besuch in Oberhausen war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Dienstag bei Thyssenkrupp in Duisburg. Dort entsteht derzeit eine Anlage, die mit Wasserstoff betrieben werden und so „grünen Stahl“ erzeugen soll.

Steinmeier: „In Deutschland wollen wir, vielleicht müssen wir den Beweis erbringen, dass klimafreundliche, klimagerechte Stahlerzeugung in dieser Welt möglich ist, und dass der auf diese Weise erzeugte Stahl auch am Markt absetzbar ist.“

Daumen hoch – für die Technik der Zukunft und für die Arbeiter vor Ort. Mit dieser Geste verabschiedete sich Steinmeier nach seinem kurzen Besuch vor Ort. Tagelange Vorbereitungen und Sicherheits-Checks waren der Stippvisite vorausgegangen. Und dabei hat Gastgeber OQ in diesen Tagen weitaus genug zu tun: Mehr als 1000 Arbeiter überprüfen und warten derzeit turnusgemäß die Anlagen. Für die große Inspektion hat OQ Fremdfirmen engagiert, lange Verzögerungen kann sich ein Unternehmen wie OQ kaum leisten. „Wir schaffen das aber“, sagt Sprecher Thorsten Ostermann. Ein Bundespräsident komme schließlich nicht alle Tage mal eben vorbei.

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