Oberhausen. Überraschende Nachricht aus dem Oberhausener Rathaus: Die Stadt löst den Krisenstab für Ukraine-Flüchtlinge auf. Zu den Hintergründen.

Überraschende Nachricht aus dem Oberhausener Rathaus: Die Stadtspitze löst den Krisenstab Flüchtlinge aus der Ukraine auf. Krisenstabsleiter Frank Motschull erläutert die Gründe für den Schritt.

„Die aktuelle Situation hier vor Ort mit der Unterbringung und Versorgung der geflüchteten Menschen aus dem Kriegsgebiet macht es uns möglich, den Krisenstab zu beenden“, erklärt Motschull. Das Gremium wurde im März 2022 gegründet.

Im Bedarfsfall soll eine Koordinierungsgruppe zusammenkommen

Eine Koordinierungsgruppe werde nach Bedarf zusammenkommen, um auf mögliche Entwicklungen zu reagieren, so der bisherige Leiter. Er wie auch Oberbürgermeister Daniel Schranz danken allen Akteuren für das Engagement. „Sie haben, gemeinsam mit vielen Menschen aus der Stadtgesellschaft, sehr hart dafür gearbeitet, das Leid der vor dem Krieg in der Ukraine geflüchteten Menschen zu lindern und ihnen in unserer Stadt Zuflucht zu bieten. Sie alle haben deutlich gemacht, welch‘ wichtige Rolle Solidarität und Menschlichkeit in Oberhausen spielen“, hebt Schranz hervor.

Motschull ergänzt: „Wir konnten die sehr herausfordernde Situation nur gemeinsam bewältigen. Neben vielen städtischen Bereichen waren auch Vertreter von DRK und Paritätischem, Jobcenter, Polizei, Flüchtlingsinitiativen und Immobilienmanagement dauerhaft Mitglieder im Krisenstab und bauten die Strukturen für die Unterbringung und Versorgung der Geflüchteten auf.“ Darüber hinaus dankt er auch den vielen Bürgern, Vereinen und Firmen, die sich „auf beeindruckende Weise“ engagiert hätten.

Aktuell leben rund 3100 ukrainische Flüchtlinge in Oberhausen

Nach Angaben der Stadt hat Oberhausen (Stand 19. April 2023) 4137 Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen, davon 1969 Frauen und 842 Männer über 18 Jahre sowie 1326 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre. Da 1000 Personen die Stadt wieder verlassen haben, leben aktuell 3137 ukrainische Geflüchtete in Oberhausen, davon sind 254 Kinder unter sechs Jahren und 735 Kinder im Alter von sechs bis 16 Jahren. 2654 Personen (85 Prozent) leben in privatem Wohnraum und Appartements, 484 Personen (15 Prozent) in Gemeinschaftsunterkünften. Mittlerweile werden keine Sport- und Turnhallen mehr für die Unterbringung benötigt.