Oberhausen. Städtische Tempokontrollen – gut oder schlecht? Beim jüngsten Auftritt von Oberbürgermeister Schranz in Holten war auch das ein wichtiges Thema.
Städtische Tempokontrollen mit dem mobilen Blitzer sorgen nach wie vor in Oberhausen für jede Menge Aufregung. Viele Bürger sehen das in zahlreichen Fällen als reine „Abzocke“ durch die Stadt Oberhausen an, andere Menschen – vor allem Anwohner – begrüßen solche gezielten Maßnahmen, vor allem, wenn sie für ein langsameres Tempo der Autos und so für mehr Verkehrssicherheit vor ihrer Haustür sorgen.
Auch bei der jüngsten Bürgerdialog-Veranstaltung „Auf ein Wort“ von Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) in Holten waren die städtischen Tempokontrollen wieder ein Thema. Bürgerinnen und Bürger lobten im Gespräch mit der Stadtspitze die jüngste Ausbau- und Sanierungsmaßnahme an der Emmericher Straße, direkt nordwestlich des Kreisverkehrs am Bahnhof Holten. Ein Bürger wies in diesem Zusammenhang aber auch darauf hin, dass auf diesem frisch sanierten Abschnitt direkt vor den Wohnhäusern nun vermehrt gerast werde. Die innerörtlichen maximalen 50 km/h würden eher selten eingehalten und teils massiv überschritten, ohne dass dies bislang konsequent geahndet werde.
Oberbürgermeister Schranz: „Danke für den Hinweis!“
Der Oberbürgermeister nahm diesen, ihm zugespielten Ball sofort auf und reagierte prompt. „Danke für den Hinweis! Wir werden den städtischen Blitzer jetzt mal öfter an der Emmericher Straße positionieren“, sagte Schranz. Der Oberbürgermeister wies zugleich – auch mit Blick auf jüngste Debatten etwa um den mehrfachen Blitzer-Einsatz am Saporishja-Platz oder am Theater – den Vorwurf der „Abzocke“ durch die Stadt strikt zurück. „Uns geht es dabei stets um eine Verbesserung der Verkehrssicherheit.“
Dass die Stadt Oberhausen dabei nicht unbeträchtliche Einnahmen erziele, sei eine positive Begleiterscheinung. „Das Geld können wir gut gebrauchen.“ Diese Einnahmen seien aber nicht das eigentliche Ziel der städtischen Tempokontrollen.
Jüngste Blitzer-Einsätze: Viele erwischte Autofahrer
Dass bei Tempokontrollen jede Menge Raser erwischt werden, haben in diesem Jahr bereits die Kontrollaktionen auf den Spielstraßen am Saporishja-Platz gezeigt: Bei der Geschwindigkeitskontrolle vom 31. Januar bis 8. Februar 2023 an der Paul-Reusch-Straße sind zum Beispiel 1818 Autos, also im Schnitt 202 Fahrzeuge pro Tag, geblitzt worden. Bei der neuerlichen Geschwindigkeitskontrolle an der Goebenstraße sind dann vom 23. Februar bis 2. März 2023 insgesamt 946 Autos (im Schnitt 135 Fahrzeuge pro Tag) mit einer zu schnellen Geschwindigkeit erwischt worden. Das ergibt also zusammen allein für diese beiden Kontrollaktionen eine Zahl von 2764 ertappten Temposündern.
Nach dem aktuellen Bußgeldkatalog zahlen die Verkehrssünder bei einer Überschreitung von bis zu zehn km/h innerorts 30 Euro, zwischen 11 und 15 km/h sind es 50 Euro und zwischen 16 und 20 km/h 70 Euro. Legt man das Mindest-Bußgeld von 30 Euro zugrunde, hat die Stadt im Januar, Februar und März allein am Saporishja-Platz bereits 82.920 Euro an Bußgeldern eingenommen.
Schranz: Mehr Sicherheit an wichtiger Kreuzung geschaffen
Schranz wies in Holten zudem auf die positive Wirkung der stationären Blitzer an der vielbefahrenen Werksgasthauskreuzung von Mülheimer Straße, Duisburger und Essener Straße hin. Mit dem Einsatz dieser Anlagen habe sich die Unfallzahl an diesem wichtigen Knotenpunkt des Stadtverkehrs deutlich verringert. Autofahrer würden jetzt kaum noch versuchen, bei erhöhtem Tempo noch schnell in allerletzter Sekunde über die große Ampelkreuzung zu huschen. Es gebe nun weniger Kollisionen. „Die Blitzer dort haben sich bereits sehr bewährt.“