Oberhausen. In der Turbinenhalle wurde ein Bochumer schwer verletzt. Nun wird bekannt: Es war ein Messer im Spiel – nicht der erste Vorfall dieser Art.
- Nach dem Streit in der Turbinenhalle äußert sich die Staatsanwaltschaft mit neuen Details
- Verletzungen legen nahe, dass der Angreifer ein Messer eingesetzt hat
- In der Weihnachtszeit gab es ebenfalls zwei Messerattacken in Oberhausen
Lange hatten sich die Behörden nicht dazu geäußert, durch welchen Gegenstand ein 28-jähriger Bochumer Anfang Februar 2023 in der Turbinenhalle Oberhausen schwer verletzt wurde. Jetzt bringt die zuständige Staatsanwaltschaft Duisburg Licht ins Dunkel: Die Tatwaffe konnte nach dem Vorfall zwar nicht gefunden werden, doch die Stich- und Schnittverletzungen legen nahe, dass der 28-Jährige durch ein Messer verletzt wurde, wie die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilt.
Eine Glasflasche als Tatwerkzeug scheidet aus dem einfachen Grund aus, weil bei dem Musikfestival mit türkischen Sängern am 4. Februar keine Flaschen ausgegeben wurden. Die Ermittlungen dauern an. Ende April könnte Anklage wegen eines versuchten Tötungsdeliktes erhoben werden. Der Tatverdächtige, ein 29-jähriger Mann aus Dortmund, sitzt weiterhin in Untersuchungshaft. Am Montag hat ein Richter die U-Haft verlängert.
Täter und Opfer kannten sich
Zu den Hintergründen der Tat möchte die Staatsanwaltschaft noch nichts sagen. Täter und Opfer kannten sich allerdings. Sie hatten sich in der Turbinenhalle gestritten – und dabei benutzte der Täter das Messer. Die Ermittler konnten bereits zwei Taqe nach der Tat einen Tatverdächtigen identifizieren. Kurz darauf nahmen sie einen 29-Jährigen in Dortmund fest. Freiwillig gestellt hatte sich Mann mit türkischer Staatsangehörigkeit nicht. Das 28-jährige Opfer war nach dem Streit ins Krankenhaus eingeliefert worden, befand sich danach auf dem Weg der Besserung.
Dass bei der Tat ein Messer eingesetzt wurde, könnte die Waffendiskussion neu aufheizen. Im vergangenen Winter sorgten zwei Messerattacken am Centro-Weihnachtsmarkt dafür, dass eine Diskussion über die Sicherheit auf dem Gelände des Oberhausener Einkaufszentrums aufflammte. Auch Oberbürgermeister Daniel Schranz schaltete sich damals ein, betonte, dass man die Vorkommnisse sehr ernst nehme.
Hohe Hürden für Waffenverbotstone
Für eine Waffenverbotszone wie in den NRW-Metropolen Düsseldorf oder Köln sieht Oberhausens Ordnungsdezernent Michael Jehn allerdings geringe Chancen. Diese Sicherheitszonen müssten hohe Hürden nehmen, da in die Freiheitsrechte eingegriffen werde. Die Entscheidung über die Einführung einer Waffenverbotszone wird auf Landesebene getroffen.
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