Oberhausen. Das Centro Oberhausen erhöht die Sicherheitsmaßnahmen in dem Einkaufszentrum. Grund sind Jugendgruppen, die die Besucher zunehmend bedrängen.

  • Kundinnen und Kunden des Centro Oberhausen fühlen sich zunehmend bedrängt von aggressiv auftretenden Jugendlichen.
  • Das Management des Centro Oberhausen reagiert und setzt mehr Sicherheitspersonal ein.
  • Mehrere Messer-Attacken im Centro Oberhausen im vergangenen Jahr hatten zudem für Verunsicherung gesorgt.

Centro-Kunden werden respektlos angepöbelt. Sie können Eingänge nicht nutzen, weil Jugendliche ihnen den Weg versperren. Sie fühlen sich beim Shoppen in dem Einkaufszentrum in der Neuen Mitte mitunter nicht mal mehr sicher, weil es in jüngster Vergangenheit immer wieder auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam, am Centro Beach und am Rande des Weihnachtsmarktes sogar zu gefährlichen Messerstechereien. Das Management hat reagiert. Und hofft, dass ein neues Sicherheitskonzept langfristig für mehr Ruhe und ein besseres Sicherheitsgefühl bei der Kundschaft sorgen wird.

Seit Mitte Februar sind deutlich mehr Sicherheitskräfte im Einsatz als bislang. Das erklärt Centro-Manager Andreas Ulmer auf Nachfrage. Die mehrfachen Auseinandersetzungen auf dem Weihnachtsmarkt im vergangenen Winter hätten das Unternehmen alarmiert. Auch die Berichte einiger Kunden ließen aufhorchen: Sie fühlen sich zunehmend bedrängt von Jugendgruppen, die im Centro unterwegs sind. Die jüngsten Unruhestifter seien dabei gerade einmal erst zwölf Jahre alt, berichtet Ulmer. Die älteren im Schnitt zwischen 16 und 18 Jahren.

Centro Oberhausen: 17-Jähriger durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt

Mehrfach waren im November und Dezember im Umfeld des Weihnachtsmarktes rivalisierende Gruppen aneinandergeraten. Bereits im Sommer hatte eine Gewalttat am Centro Beach für Aufsehen gesorgt. Die Kontrahenten zückten Messer, die Jugendlichen und jungen Männer wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Ein 17-Jähriger hat im Winter dank einer Not-OP im Krankenhaus gerade so überlebt. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen versuchter Tötungsdelikte ein, Mordkommissionen wurden eingerichtet. Als umgehende Sofortmaßnahme setzte das Centro in Absprache mit der Polizei Anfang Dezember mehr Sicherheitskräfte ein, die fortan auf dem Weihnachtsmarkt patrouillierten.

Am Randes Weihnachtsmarktes am Centro Oberhausen hat es 2022 mehrere Messer-Attacken gegeben, rivalisierende Jugendgruppen haben ihre Konflikte dort ausgetragen.
Am Randes Weihnachtsmarktes am Centro Oberhausen hat es 2022 mehrere Messer-Attacken gegeben, rivalisierende Jugendgruppen haben ihre Konflikte dort ausgetragen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Doch das Problem war mit dem Ende der Weihnachtszeit und dem Abbau der Verkaufs- und Imbissstände auf der Promenade nicht vorbei. Und es zeigte sich: Probleme gab es nicht nur am Rande des Weihnachtsmarktes, sondern auch innerhalb des Einkaufszentrums. Ein Beleg dafür, dass die Gruppen zwar oft ihre Streitigkeiten untereinander austragen, wie etwa bei den Vorfällen auf dem Weihnachtsmarkt. Zunehmend werden aber auch Unbeteiligte angegangen. „Wir haben uns daher mit der Polizei zusammengesetzt und gemeinsam Maßnahmen entwickelt, um das Problem zu lösen“, beteuert Andreas Ulmer.

Centro Oberhausen: Externer Dienstleister sorgt für Sicherheit

So habe das Centro denn auch das Sicherheitspersonal „erheblich aufgestockt“, führt er weiter aus. Wie viele Kräfte genau im Einsatz sind, wie und wo sie tätig werden und wie viel Geld das Centro für die zusätzlichen Sicherheitskräfte investiert, dazu macht der Shoppingmall-Chef keine Angaben. Aus gutem Grund: Um sich nicht in die Karten schauen zu lassen. Ist die neue Sicherheitsstrategie bekannt, könnten die Jugendgruppen sie womöglich umgehen. Nur so viel verrät er: Das Centro arbeitet beim Thema Sicherheit mit einem externen Dienstleister zusammen. Seit der Centro-Eröffnung 1996 sei dies ein und derselbe Partner, „die Mitarbeiter gehören also quasi zum Inventar“.

Ebenfalls verkünden könne er zudem erste Erfolge des neuen Sicherheitskonzeptes: Mitte Februar wurde das neue Konzept eingeführt – seit etwa zwei Wochen sei eine „deutliche Entspannung“ spürbar: weniger Vorfälle, weniger Beschwerden von verärgerten oder gar verängstigten Kunden.

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